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1. Geschichte der Deutschen - S. 27

1856 - Münster : Cazin
unter den Merowinger. 27 einen Th eil ihrer Besitzungen an den Pyrenäen genommen, und die Ostgothen 'traten ihnen in der Hoffnung, bei einem Kriegs geizenden oströmischen Kaiser Justinian von den Fran- ken unterstützt zu werden, ihre Besitzungen im südlichen Gal- lien von der- Rhone bis zum Meere sowie Alemannien bis zum Lech ab. Doch scheinen die Alemannen und außerdem auch die Baiern oder Bojoaren (zwischen Lech, Donau und Enns) unter eigenen Fürsten als selbstständige Verbündete mit den Franken vereinigt gewesen zu sein. Nachdem so das Reich an äußerer Größe gewonnen, entstanden innere Streitigkeiten un- ter den Brüdern, welche erst ihr Ende erreichten, als der jüngste von ihnen, Clotar, die andern überlebend zur alleinigen Clotar I. Herrschaft gelangte und somit das ganze fränkische Reich unter ¿i//" seinem Scepter wieder vereinigte (558—561). 56y. ' § 28. Nach der kurzen Regierung Clotars I. wurde das Reich wieder unter seine vier Söhne getheilt und auch diese leb- ten wieder in ununterbrochener Feindschaft gegen einander. Dieunter seinen Geschichte ihrer Regierungszeit ist angefüllt mit Freveln und Gräu-Nachsolger» eln jeder Art, in blutigen Kriegen wurden ganze Landschaften ver-^^-e Ver-" heert, die Einwohner mißhandelt und gemordet und in der Königs- Wirrungen familie selbst wüthete Dolch und Gift. Besonders wurde das im stank. Land durch den wüthenden Haß zweier Königinnen Frede- Rklche. gunde (in Soissons) und Brunehilde (in Austrasien) in die fürchterlichste Verwirrung gebracht, da sie fortwährend die Vasallen der einzelnen Landestheile zu Gunsten des einen oder andern Prinzen gegen einander hetzten, bis endlich nach dem Tode Fredegundens deren Sohn Clotar in Folge einer Auf- forderung der Großen von Austrasien Brunehilde gefangen nahm und mit ihren Urenkeln tobten ließ. Clotar Ii. (613—628), der nur durch bedeutende Zuge-Cl°tar U. ständnisse die Anerkennung als König der gesammten fcänki- schen Lande sich verschaffte, überließ, da er unter den zerrüt- teten Verhältnissen zu einer kräftigen Regierung zu schwach war. die Leitung der Geschäfte den als Anführer des Dienst- gefolgeg mächtigen Maiores domus, unter denen sich beson- Machtent- ders der austrasische Pipin (von Landen) auszeichnete. bald bildeten sich Adelsfactionen in den Landestheilen und. nach domu». dem Tode Clotars wurde dessen Sohn (Dagobert I.) genöthigt. Austrasien von Neustrien und Burgund zu trennen und zwei unmündige Kinder auf die beiden Throne zu erheben. Unter solchen Verhältnissen mußte das königliche Ansehen, welches nur eine bedeutende Persönlichkeit in Zeiten der Verwirrung und rohen Kraft aufrecht erhalten kann, vollends dahinschwin- den und zwar um so eher, da die jugendlichen Könige durch lasterhafte Hingabe an ihre von keiner guten Erziehung gebän- digten Lüste zu entnervten Schwächlingen wurden, deren ganze
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