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1. Geschichte der Deutschen - S. 42

1856 - Münster : Cazin
42 Carl der Große. den aber erst durch die Zustimmung des Königs zu Beschlüssen (capitulari) erhoben. Ihm war alles untergeordnet, und wie er seine weltlichen Stellvertreter ernannte, besetzte er auch Bis- thümer und Abteien oder bestätigte doch die Wahl für diesel- den. Vorzüglich aber wurde die Macht des Königthums be- gründet und das ganze Staatsgebäude zusammengehalten durch ""b durch die Sendgrafen (Missi Domini). Um die ganze innere grafeitthum. Verwaltung der Provinzen durch die geistlichen und weltlichen 'Beamten zu beaufsichtigen, wurde jährlich ein für diesen Zweck besonders ernannter Geistliche und Laie beauftragt, einen be- stimmten aus mehren Gauen bestehenden Bezirk (missaticum) zu bereisen. Diese hatten alles genau zu untersuchen, etwaige Klagen gegen die Beamten ans einer Volksversammlung (Land- tag) entgegen zu nehmen und über den ganzen Zustand der Provinz an den König zu berichten. Um Unterschleife zu ver- hüten, war weder über die Person des Sendgrafen noch über seinen Bezirk im Voraus etwas bekannt. Uebrigens konnte eine solche controllirende Behörde doch nur unter einem kräf- tigen Herrscher ihren Zweck erreichen; unter Carls Nachfolgern aber verlor das Sendgrafenthum schon dadurch seine Bedeu- tung, daß es nicht selten den Bischöfen und Grafen in ihrer eigenen Provinz übertragen wurde. Aber bei seiner Organisation der Verwaltung war Carl nicht bloß darauf bedacht, das Reich innerlich zu stärken, son°. Das R eich dern es auch gegen äußere Angriffe zu schützen. So waren wird nach zum Zweck der Vertheidigung jedesmal mehre Gaue an den ^"schützt ^ Grenzen zu einer Markgrafschaft vereinigt.' In dieser stand der durch Mark-Markgraf ebenso wie die Grafen in den einzelnen, nach Auflö- graffchastensung der Herzogthümer im Innern des Reiches gebildeten und Gauen an der Spitze des Gerichts- und Verwaltungswesens; er war auch Oberanführer der Vertheidigungsmannschaften und eben darin liegt der Grund, daß das Markgrafenthum unter den spätern Carolingern, wo den Verwaltern desselben bei der immer größer werdenden Unsicherheit der Grenzen auch größere Macht anvertraut werden mußte, allmählig wieder zu einem Herzogthum wurde. Ein anderes Mittel zur Kräftigung des Reiches nach durch Reor-Auhen fand Carl in der Reorganisation des Heerbannes. Die- des Herr- fer war immer kleiner geworden, seitdem viele Freie, um der banns. Beschwerlichkeit der mit großen Opfern verbundenen Kriegsge- solge sich zu entziehen, durch Verwandlung ihres Allodium in ein Feudum (F. oblatum) zu großen Grundbesitzern, insbeson- dere zu den Grafen in Hörigkeits - Verhältnis; getreten waren. Carl suchte demselben dadurch zu steuern, daß er die ursprüng- lich allgemeine Verpstichtung für die Freien, dem Aufgebote
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