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1. Geschichte der Deutschen - S. 108

1856 - Münster : Cazin
108 Das deutsche Reich und insbesondere des römischen Stuhles, welcher ihn doch selbst gegen die welfische Partei erhoben hatte, der härteste Gegner erwachsen, da er seine kaiserlichen Rechte in einer Weise auffaßte und geltend machte, wie kein anderer vor ihm gethan. Zwar trat ec nicht gleich zu Anfang der Regierung mit seinen Absichten frei und offen hervor, sondern suchte viel- mehr durch freundliche Versprechungen und Verfügungen den Pabst und die geistlichen Fürsten geneigt zu erhalten und da- durch seine Stellung zu festigen. Als aber Innocenz 111. ge- storben war (1216), ließ er seinen Sohn Heinrich gegen sein Versprechen, demselben Apulien und Sicilien als unabhängiges Königreich zu überlassen, nach Deutschland kommen, belehnte ihn mit dem Herzogthum Schwaben und ließ ihn 1220 sogar zu seinem Nachfolger in Deutschland wählen, wofür er die Zu- stimmung der geistlichen Fürsten durch Verleihung einer fast unbeschränkten Landeshoheit erkaufte. Den neuen Pabst Ho- norius 10. suchte er sowohl wegen dieser Sache als auch we- übnläßt fti-gen Ausführung eines schon bei seiner Krönung 1215 freiwil' nem Sohne,lig gelobten Kreuzzuges durch oft wiederholte Versprechungen dem^Konigkhinzuhalten. Gleich nach der Krönung seines Sohnes überließ las 1>nitfcteec ^efem deutsche Reich als ein Nebenland zur Verwaltung Reich ». be-Und begab sich nach Italien, um hier in seinen eigentlichen schästigt sicherblanden den Grund zu weitern Planen zu legen. In Rom mit Italien erhielt er gegen den Erlaß Mehrer kirchenfreundlicher Ge- setze und gegen das Versprechen, den gelobten Kreuzzug im folgenden Jahre zu unternehmen, 1220 die Kaiserkrone und ging darauf nach dem Königreiche beider Sieilien, wo er gegen die Eingriffe der geistlichen und weltlichen Großen seine Rechte genau festzustellen suchte. Doch lvurde er mit der Reorganisa- tion dieses Landes nicht vor dem Jahre 1225 fertig und schob daher den Kreuzzug, zu dem ec zwar auf dringende Mahnung des Pabstes einmal scheinbar Anstalten machte, immer weiter hinaus. Selbst nachdem er in Sicilien alles nach Wunsch ge- ordnet, zog er zuerst nach Ober-Italien, um den Bund der feindlichen Städte zu unterwerfen, und versprach, um für diese Unternehmung Zeit zu gewinnen, bis zum Jahre 1227 den. Kreuzzug sicher zur Ausführung zu bringen, widrigenfalls er' sich der Strafe des ihm gedrohten Bannes anheimgefallen er- klärte. Doch war Friedrich bei seinen Versuchen in der Lom- bardei nicht glücklich, und mußte sogar. den Pabst um eine friedliche Vermittelung ersuchen. Unterdessen hatte dieser auch den Kaiser bewogen, um die Sache Palästinas ihm mehr zur eigenen zu machen, die Tochter des Titular- Königs von Jeru- salem (Jolanthe) zu heirathen; und Friedrich schiffte sich end- lich, um dem Banne zu entgehen, 1227 nach Palästina ein,
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