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1. Geschichte der Deutschen - S. 135

1856 - Münster : Cazin
aus dem Hause Oesterreich. 135 darauf im Jahre 1453 durch Eroberung von Constantinopel dem byzantinischen Reiche ein Ende und suchte seine Herrschaft auch über die angrenzenden Länder auszudehnen. In dieser Zeit der allgemeinen Gefahr wurden von Friedrich zwar acht Reichstage ausgeschrieben, die er aber selbst nicht besuchte, und wo auch die Berathung der Fürsten ohne Resultat blieb. Eben so wenig konnte Pabst Pius Ii. die Deutschen auf einem Con- gceß zu Mantua zu einem Kreuzzuge gegen die Türken bewe- gen. Wie leicht hätte daher das innerlich zerrissene Deutschland dem äußeren Feinde unterliegen können, wenn nicht Ungarn zu einer starken Schutzmauer desselben geworden wäre! Nicht weniger schlecht als um die Angelegenheiten des Reichs stand es unter Friedrich um die Erhaltung der habsburgischen Hausmacht. Ein nachgebvrener Sohn Albrechts Ii., Ladislausböhmen u. Posthumus, hatte die Krone von Böhmen und Ungarn erhalten; ^"garn rr- doch nicht Friedrich, ein Oheim desselben, erhielt während sei- Ko- ner Minderjährigkeit als Vormund die Regentschaft dieser Län- nige. der, sondern in Ungarn wurde Johann Hunyadi zum Reichs- verweser, in Böhmen .aber ein Katholik und ein Utraquist zu Regenten erwählt. Und als' Ladislaus 1457 starb, ernannten die Ungarn den Sohn ihres Reichsverwesers, Matthias Corvi- nus, die Böhmen dagegen den utraquistischen Regenten Georg Podiebrad, welcher den katholischen Mitregenten verdrängte, zum Könige, und Friedrich mußte sogar beide anerkennen. Auch das Herzogthum Oesterreich, welches ihm nach Ladis-^'O^^ laus Tode zugefallen war, konnte er nur zum Theil für sich nahmen behaupten, indem sein Bruder Albrecht und sein Vetter Sig- Friedrichs mund die südlichen Länder sür sich beanspruchten. Ersterer un-V"'wandte. terstützte sogar eine Empörung des durch Steuern gedrückten Volkes gegen seinen Bruder und belagerte denselben in Verbin- dung mit den Rebellen in seiner Burg zu Wien. Friedrich wurde nur durch ein böhmisches Entsatzheer gerettet, mußte aber im Frieden auch Nieder - Oesterreich, sein letztes Besitzthum, an Albrecht abtreten. Doch erhielt er ein Jahr darauf nach dem Tode seines Bruders alle österreichischen Lande mit Ausnahme Tyrols, welches Siginund besetzt hatte, zurück. 1463. — Aber schon 1485 wurde ec durch eine zweimalige Niederlage von dem ungarischen Könige Matthias Corvinus aus seinen österreichi- schen Besitzungen wieder vertrieben und mußte bis zu dessen Tode 1490 gleichsam als Verbannter in Schwaben unter ärmlichen Verhältnissen sein Leben fristen. Da eroberte sein Sohn Maxi- milian Oesterreich wieder und erlangte sogar durch einen Ver- trag mit dem Könige des jetzt vereinigten Ungarn und Böhmen das Recht der Nachfolge in beiden Ländern. In demselben Jahre (1490) trat der durch eine schlechte Regierung allgemein
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