1856 -
Münster
: Cazin
- Autor: Tücking, Carl
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Ereignisse vom Nürnberger Religionsfrieden bis
ley Hassan dem Schutze des Sultans Soliinan kille furchtbare Räuberherr-
liudek Un- sch(lst gründete. Muley Hassan wandte sich an Carl V. um
bc? Carl"v.wiedereinsetzung in sein Reich und dieser, von seinen Untertha-
nen an den Küsten von Spanien und Italien schon lange und
dringend um die Sicherstellung ihrer Freiheit und ihres Besitz-
thums angegangen, entschloß sich endlich im Jahr 1535c. von
Sicilien aus mit einer Flotte von 426 Schiffen einen Kriegs-
zug gegen Tunis zu unternehmen. Barbarossa traf auf diese
Nachricht in aller Eile die möglichst besten Nertheidigungsan-
stalten und suchte insbesondere durch eine stacke Besatzung seine
Hauptfestung Goletta zu schützen, welche den Eingang des Ca-
nals zwischen dem mittelländischen Meer und einem Laildsee,
woran Tunis lag, vertheidigte. Carl lagert in der Nähe von
Goletta nndgoletta. erobert die Festung nach mehrmaligem Sturm, schlägt
?"?.'^,"?.°die Landarmee des Barbarossa vor Tunis und llimmt auch diese
Hassan'va-Stadt mit Hülfe der Christeilsclaven, die sich aus ihren Ge-
fall Span. fängnissen auf der Citadelle befreien. Barbarossa entkam nach
Algier, Carl aber gab dem Muley Hassan als Vasallen von
Spanien Tunis zurück und behielt nur Goletta, um durch dessen
Besetzung die gemachte Eroberung zu sichern. Eine weitere
Fortsetzung des Krieges gegen Algier mußte wegen der vorge-
rückten Jahreszeit und wegen Krankheiten, die im Heere aus-
brachen, unterbleiben, und der Kaiser kehrte nach Italien zurück.
§ 129. Dritter Krieg Carls V. mit Franz f.
1536 — 1538. Nach dem Frieden von Cambray ruhten die
Waffen zwischen Spanien und Frankreich einige Jahre, aber
beide Parteien waren während dieser Zeit eifcigst bemüht, die
eigenen Kräfte durch neue Bundesgenossen zu verstärken. So
suchte Carl V. insbesondere die italienischen Staaten durch eine
neue Ligue zu vereinigen, aber dieser Plan scheiterte, haupt-
sächlich weil Venedig den Beitritt weigerte. Franz I. dagegen
suchte ein Bündnis; mit England und den Türken zu Stande
zu bringen und begünstigte die Protestanten in Deutschland,
um so die Kräfte des Kaisers zu zersplittern. Auch knüpfte er
Unterhandlungen mit Franz Sforzali, von Mailand an; aber
der französische Agent tödtete in einem Streit einen mailändi-
schen Edelen und wurde deshalb von Sforza hingerichtet. Die
von Franz 1. darob erhobene Klage wurde von Carl V. zu-
rückgewiesen , weil jener Agent kein beglaubigter Gesandte ge-
Franz I. be-Mesen. So wurde die gereizte Stimmung immer mehr gesteigert
ansprucht und Franz I. suchte, bevor Carl V. noch von der Expedition
nn. Theil v.gegen Tunis zuxückgekehrt war, einen Vorwand zum Kriege,
droht erhob von seinem mütterlichen Großvater her Ansprüche auf
Mailand einen Theil von Savoyen. fieuin das Land ein und beabsich-
einzufallen. tigte zugleich einen Rachezug gegen Sforza zu unternehmen.