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1. Geschichte der Deutschen - S. 172

1856 - Münster : Cazin
172 Ferdinand I. lande, Spa-krone mit Zustimmung der deutschen Fürsten an seinen Bruder Siebcul;iubff'ferdinand' und begab sich mit seinen beiden Schwestern Eleo- 1556 s. Br»-'nore und Maria nach Spanien, wo er am 24. Februar 1557 *) der Feld, dieeine Zelte im Kloster St. Just in Estremadura bezog, und am Jtaiicvfroue.o 1. September 1558 starb. Das; er kurz vor seinem Tode sein eigenes Leichenbegängnis; habe feiern lassen, ist zwar nicht mit Sicherheit zu erweisen, aber bei seiner Gemüthsverfassung auch nicht ganz uinvahrscheinlich. War doch neben der Gicht, die ihn in den letzten Jahren sehr Plagte, auch eine geistige Krankheit die Hauptveranlassung zu seinem Nircktritt. Carl V. gehörte nämlich zu einer von den unglücklichen Familien, bei denen gleichsam eine forterbende Störung des Gemüthslebens hervortritt, die sich dann bald bloß als eine tiefe Schwermuth, bald aber auch als vollständiger Wahnsinn zeigt. Letzterer er- scheint bei der Mutter Carls, Johanna der Wahnsinnigen; bei Carl selbst dagegen steigerte sich ein schon in früher Jugend bemerkbarer Ernst im spätern Leben zu gewaltiger Schwermuth. Die Erschlaffung seiner Thaikraft, die sich seit seinem dreißigsten Jahre in Italien so glänzend zeigte, trat schon mit dem Jahre 1548 ein. Mit seiner eigenthümlichen Gemüthsrichtung hängt eg zusammen, das; ihm im Ganzen nur wenig Gegenstände Un- terhaltung und Vergnügen gewährten. Dabei besaß er eine große Selbstbeherrschung. In seinen Entschlüssen war er lang- sam, in Ausführung derselben voll Energie und Ausdauer. Auch beim Zögern verlor er seine Gegner nie aus dem Auge. Er kannte nicht bloß die Charactere der Fürsten und durch- schaute ihre Pläne, sondern wußte auch die Eigenthümlichkeiten der verschiedenen ihm unterworfenen Nationen zu würdigen und sich derselben möglichst anzubeguemen. Nur den deutschen Für- sten gegenüber erschien er bei seiner geringen Gewandtheit in der deutschen Sprache wortkarg, was man ihm als Stolz aus- legte; auch seine große Einfachheit wurde in Deutschland als Geiz angesehen. Und so waren überhaupt die Urtheile ver- schiedener Nationen über denselben Mann mitunter sehr ver- schieden und wurden von feindseligen Geschichtschreibern mit leidenschaftlicher Einseitigkeit ausgenommen 9. Ferdinand i. 1336-1564. § 138. Durch die Ländertheilung Carls V. unter seinen Bruder Ferdinand und seinen Sohn Philipp zerfiel die Macht *) Der 24 Februar ist eilt wichtiger Tag in der Geschickte Carls: denn an diesem Tage 1560 wurde er geboren und 1520 zum Kaiser ge- krönt; an diesem Tage 1525 gewann er seinen glänzendsten Sieg bei Pa- ria uno erhielt an demselben 1545 seinen Liebling Don Inan d'llnstria.
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