1856 -
Münster
: Cazin
- Autor: Tücking, Carl
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Maximilian Ii.
vor und eroberte 1556 auch Siebenbürgen. Um den ferneren
Verheerungen der Türken Einhalt zu thun, unterhandelte der
Kaiser jahrelang mit Soliman, bis dieser endlich 1562 in einen
Waffenstillstand auf acht Jahre willigte, wonach Johann Sig.
mund Siebenbürgen erhielt, und der Kaiser den Türken einen
jährlichen Tribut versprechen mußte.
Bei den fortwährenden Gefahren von Osten handelte der
Kaiser unüberlegt, als er die Macht seines Hauses durch Ver-
theilung der Erbländer unter seine drei Söhne zersplitterte
Maximilian erhielt Oesterreich, Böhmen und Ungarn, Ferdinand
Tyrol und Carl Steiermark, Kärnthen, Krain und Görz.
' 10. Maximilian 11. 1564-1576.
Aeichere § 139. Schon gleich nach dem Tode Ferdinands I. ver-
Angklegenh.w.irrten sich die Sachen in Ungarn und Siebenbürgen derartig,
daß trotz des achtjährigen Waffenstillstands der baldige Aus-
bruch eines neuen Krieges mit den Türken unvermeidlich wurde.
Job. Sigm.joßcmn Sigmund Zapolya, jetzt Großfürst voir Siebenbürgen,
Zapolya ».erhob zuerst die Waffen und fand Unterstützung bei dem Statt-
die Türken.hchter von Bosnien. Als aber der Kaiser vom Glück begün-
stigt unter andern Orten auch Tokay eroberte, brach der alte
Soliman, ohnehin durch das Scheitern seiner Unternehmung
gegen Malta erbittert, an der. Spitze einer gewaltigen Kriegs-
macht nach Ungarn auf, 1566, und lagerte sich nach Bezwin-
gung der Festungen Belgrad imb Temeswar vor Sigeth, wel-
Zriny in ches unter dem tapfern Zriny zum äußersten Widerstand gerüstet
Sigeth. war. Soliman starb ttoch vor der Eroberung der Ciladelle,
die erst, nachdem Zriny bei einem kühnen Ausfall seinen Tod
gefunden, in die Hände der Türken fiel. Solimans Nachfolger,
Selim Ii., der seinem Vater an kriegerischer Tüchtigkeit iveit
nachstand, schloß endlich nach langen Unterhandlungen, während
welcher die Verwüstungen in Ungarn sortdauerten, im Jahre
1568 mit Maximilian einen neuen achtjährigen Frieden, wonach
Ecllin Ii.', der Kaiser in den Besitz von Ungarn, Dalmatien, Kroatien
1568—93' und Slavonien kam, dem Großfürsten von Siebenbürgen dage-
gen seine Eroberungen in der Moldau und Wallachei verblie-
den. So war der Friede endlich zum Abschluß gekommen und
dauerte bei der versöhnlichen Stimmung Selims 11. und seines
Sohnes Murad Iii. bis zum Jahre 1593.
8 139. Die Gcumbach'schen Händel. Die letzte
aeleieiui'n Siörung des Landfriedens durch das Faustrecht wurde dadurch
b ^ veranlaßt, daß der fränkische Reichsritter Wilhelm von Grum-
bach mit dem Bischöfe von Würzburg in Streit gerieth. Er
hatte nämlich das Besitzthum desselben durch gütige Vermittlung