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1856 -
Münster
: Cazin
- Autor: Tücking, Carl
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Dritter Abschnitt: ä>er deutsch-schwedische Krieg.
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bürg, während Lilly nach Pommern rückte und die Fortschritte
des Schwedenkönigs zu hemlnen suchte. Doch nahm Gustav
Adolf an der Oder eine zu günstige Stellung ein und das
Heer der Liga lvar damals zu deorganistrt, als das; Lilly in
Pommern mit Glück auftreten konnte. Er zog sich nun nach
der Elbe zurück, um Magdeburg zu belagern, welche Stadt
mit dem Schwedcnkönige gemeinschaftliche Sache gemacht und
sogar einen schwedischen Kommandanten ausgenommen hatte.
Gustav Adolf hatte bisher nur an dem Landgrafen Wil-
helm V. von Hessen-Cassel einen Bundesgenossen'gefunden; 1631.
zu Anfang des Jahres 1031 kam es aber auch, mit Frankreichs'!^ Ad.
zum Abschlüsse eines Subsidientraetats, demgemäß der Schwe-F^',^
deirkönig fünf Jahre lang mit 30,000 Mann den Krieg in Subsidien.
Deutschland führen sollte, wogegen er von Frankreich eine jähr- teactat ab.
liehe Unterstützung ven 400,000 Thlr. erhielt. Der französische
König Ludwig Xiii. und sein Minister Richelieu verfolgten dabei
die Absicht, deutsche Länder zu erwerben und zugleich das lange
schon gehaßte Haus Habsburg auf recht empfindliche Weise
zu demüthigen. Die nächste Folge dieser französischen Allianz
aber war die Ermuthigung der protestantischen Fürsten und
Stände in Deutschland, auf Seite der Schweden zu treten.
Doch wies Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg haupt-
sächlich auf den Rath seines kaiserlich gesinnten Ministers
Adam von Schwarzenberg jede Verbindung mit seinem Schwa-
ger zurück, zu dem er ohnehin lvegen der pommerschen Angele-
genheit kein rechtes Vertrauen fassen konnte. Gustav Adolf
war unterdessen aus Pommern nach Brandenburg aufgebrochen
und eroberte am 3. April 163! Frankfurt an der Oder, wo
eine kaiserliche Besatzung lag; die Stadt wurde den Soldatenf^E" q,
auf einige Stunden zur Plünderung überlassen. Von hier und iwthigt'
rückte er gegen Berlin und der Kurfürst von Brandenburg s-Kurf. v.
mußte endlich nothgedrungen in ein Bündnis; willigen, demge-'^^^b: *•
mäß dem Schwedenkönige einstweilen Spandau zur Sicherung ' ‘
seines Rückzugs ein geräumt wurde. Johann Georg von Sach-
sen dagegen weigerte sich hartnäckig, auf Seite der Schweden
zu treten, wie er auch früher von der Union sich ferngehalten
hatte, und gestattete Gustav Adolf auch nicht einmal den Durch-
marsch durch Sachsen, um das von Lilly arg bedrängte Mag.
deburg zu entsetzen»
Die Veranlassung zur Belagerung Magdeburgs war fol-
gende gewesen. Das größtentheils protestantische Domcapitel
der Stadt hatte Christian Wilhelm von Brandenburg zum Ad-
ministrator des Erzstiftes erwählt. Der Kaiser aber ernannte
gemäß dem Restitutionsedict seinen Prinzen Leopold Wilhelm
zum Erzbischöfe von Magdeburg und der abgesetzte und wegen
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