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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 4

1858 - Leipzig : Engelmann
4 Geschichte der alten Welt. heit des Menschengeschlechts als Art (Species) aufs Gründlichste nachgewiesen ist. 2. Lebensweisen der ältesten Völker. tz. 2. Nach der Verschiedenheit der Wohnsitze wählten die Menschen auch verschiedene Lebensweisen und Beschäftigungen. Die Bewohner der Steppen und Wüsten, wo sich nur hie und da fruchtbare Weideplätze finden, ergaben sich dem Hirten leben und zogen als wandernde Stämme mit ihren Zelten und Heerden von Ort zu Ort, ihren Aufenthalt nach den Jahreszeiten wechselnd. Sie werden Nomaden genannt und ihre Hauptbe- schäftigung ist Viehzucht. Denn die Noch lehrte die Menschen frühzeitig, durch Zähmung der Thiere sich bessere Nahrung und Kleidung zu verschaffen und sich in den Hausthieren nützliche Gehülsen bei der Arbeit zu erziehen. Die Ansiedler wohlgelegener Meeresküsten entdeckten bei zunehmender Entwicke- lung und Bevölkerung bald die Vortheile ihrer Lage. Sie trieben Schiff- fahrt und Handel und erzielten Wohlstand und Reichthum, wodurch sie sich zum Bau schöner Wohnhäuser und zur Anlegung von Städten aufgefordert fühlten, indeß die Bewohner unwirthlicher Gestade ihr freudenloses Leben mit dem Fischfang fristeten. Die in der Ebene wohnten, widmeten sich dem Ackerbau und den Künsten des Friedens, während die rauhen, abgehärteten Bergvölker sich der Jagd ergaben und, von ungestümem Freiheitsdrang getrieben, an Kampf und Krieg Ergötzen fanden. — Ein mächtiger Hebel zur Bildung des Menschengeschlechts war der Handel und der dadurch herbei- geführte Völkerverkehr. Die Bewohner fruchtbarer Ebenen und wohlgelegener Flußufer trieben Land- oder Binnenhandel; die Bewohner der Meeres-- küsten dagegen Seehandel. Die ausgedehnteste Gattung des Binnenhandels ist der in Asien und Afrika heimische Karavanenhandel (§.5). Anfangs tauschte man Maare gegen Maare (Tauschhandel); erst später kam man auf den Gedanken, den edeln Metallen einen bestimmten Werth beizulegen und ausgeprägte Geldmünzen zu einem künstlichen, bequemern Tausch- mittel umzuschaffen. Die Bewohner der Städte legten sich aus Gewerbe und Erfindungen und pflegten Künste und Wissenschaften zur Berei- cherung und Verschönerung des Lebens und zur Ausbildung des menschlichen Geistes. 3. Staatsformen. Kastenwesen. §. 3. Mit der Zeit unterschieden sich die Völker in civilisirte (Cul- turvölker) und in uneivilisirte (Naturvölker), je nachdem Anlage und Verkehr die Ausbildung der geistigen Kräfte förderten oder Stumpfsinn und räumliche Abgeschiedenheit dieselbe hemmten. Die uncivilisirten Völker sind entweder wilde Horden unter der Obhut eines Häuptlings, der unum- schränkte Gewalt über Leben und Tod besitzt, oder wandernde Nomadenge- schlechter unter der Leitung eines Oberhauptes, welches als Vater der Familie, die Rechte eines Fürsteu, Richters und Oberpriesters übt. Weder diese Nomadengeschlechter mit patriarchalischen Einrichtungen, noch die wildenstämme, die in Afrika's unbekannten Sandwüsten (Neger), inasiens Hochgebirgen und Steppen und in Amerika's Urwäldern hausen, finden einen Platz in der Geschichte. Diese befaßt sich nur mit den Culturvölkern, die durch Sitten und gegenseitige Uebereinkunft(Convenienz) zum fried-
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