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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 23

1858 - Leipzig : Engelmann
A. Morgenländische Volker. 23 ein knechtischer Gesetzesdienst an die Stelle der religiösen Begeisterung frühe- rer Zeiten. tz. 24b. Hebräische Literatur. Wie die Geschichte, die Staatseinrich- tungen und das ganze Lebender Israeliten auf den Jehovahdienst bezogen war, so auch ihre Literatur, die sich in historische, poetische und prophe- tische Schriften scheidet. — Die historischen Bücher enthalten die Ge- schichte der Gründung des theokratischen Reichs mit seiner genau bestimmten Gesetzgebung. Ganz losgerissen von der Geschichte der übrigen Völker tragen diese Bücher in ihrer strengnationalen und religiösen Eigenthümlichkeit einen epischen Charakter. — Die poetischen Schriften sind theils rein lyrisch, wie die beim Jehovahcultus angewandten Psalmen, denen David ihr echtes Gepräge ge- geben, obschon nur wenige in der vorhandenen Sammlung (Psalter) von ihm herrührcn, theils didaktisch, wie die zur Verherrlichung der göttlichen Vor- sehung und Gerechtigkeit bearbeitete Volkssage vom frommen, schwer geprüften Hiob oder die aus dem Schooße des Volkes hervorgegangene Spruch- oder G n o m e n d i ch t u n g, wie sie sich in S a l o m o' s Buch der Sprüche findet. — Wie die Psalmen als „ein großes Spiegelbild" der religiösen Geistesrichtung des jüdischen Volkes dastehen, so auch die Mahnungen, Strafreden und Weissa- gungen der gottersüllten, von Religion und Vaterlandsliebe begeisterten Pro- pheten. Nach ihrer Ansicht beruht alles Heil auf der Erfüllung der göttlichen Gebote, alles Unheil auf ihrer Verachtung, darum sehen sie in allen Drangsalen und Widerwärtigkeiten die strafende und vergeltende Hand Gottes und in der Be- kehrung und Buße das einzige Mittel der Abwendung. Diese Bekehrung und Buße darf aber nicht in äußerer Werkheiligkeit, in Opfern, Gebeten, Fasten, son- dern in der sittlichen Besserung und einem rechtschaffenen Wandel bestehen. Ganz in die Betrachtung der göttlichen Dinge versenkt, erfassen die Propheten die auf sie einströmenden Gedanken nicht als die ihrigen, sondern als Jehovah's Gedanken, Ermahnungen, Drohungen, Befehle. Die schwungreichsten und bedeutendsten sind die um die Zeit der assyrischen Kriege lebenden, unter denen wieder Jesaja mächtig hervorragt. In Wissenschaften und bildenden Künsten haben die Juden wenig geleistet; ihre Natur war unkünstlerisch und der strenge Mono- theismus hemmte die Ausbildung der Plastik und Malerei. 8. Meder und Perser. §. 25. Medien und Persien, zwei Länder, wo rauhe Gebirgsgegen- den, mitunter von wilder Naturschönheit, mit herrlichen Weidetriften und frucht- barem Ackerlande abwechseln, waren einst von Volksstämmen bewohnt, die von dem weiter ostwärts seßhaften uralten Zend Volke ihre Abstammung herleite- ten. Sie hatten eine merkwürdige Religion, die ein alter Weiser, Zoroaster, gestiftet und in dem heiligen Buche Zend-Ave st a niedergelegt hat. Nach dieser Lehre giebt es ein doppeltes Urwesen, einen Lichtgeist (Ormuzd) und einen bösen Geist der Finsterniß (Ahriman). Beide haben Heerschaaren ähnlicher Geister unter sich und liegen in ewigem Kampfe mit einander, um die Herrschaft über die Welt und den Menschen zu erlangen, bis am Ende aller Dinge der Lichtgeist den Sieg davon trägt, woraus das Böse verschwindet und die Menschen selig werden. Dieser Glaube wurde von dem mächtigen Priester- stand der M a g i e r in einen feierlichen Cultus gehüllt. Der Lichtgott wurde verehrt unter dem Bilde der S o n n e und des F e u e r s ; den Geist der Finsterniß suchte man durch Opfer und Gebete, durch Waschungen und Reinigungen fern zu
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