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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 33

1858 - Leipzig : Engelmann
33 B. Die griechische Welt. wurden sie zinspflichtig gemacht und von jedem Antheil an der Staatsverwal- tung ausgeschlossen, behielten aber ihre persönliche Freiheit und ihr Eigenthum, oder sie wurden mit den Waffen in der Hand zur Unterwerfung gezwungen, dann traten sie in das Verhältniß von Leibeigenen und Sklaven. Jene hießen in Lakonien Periöken (Landbewohner) oder Lacedäm onier, im Ge- gensatz zu den dorischen Spartiaten; diese führten den Namen Heloten. In den andern Staaten, in Argos, Korinth und Sicyon wurden wohl auch vie edeln Geschlechter der Achäer zu gleichen Rechten in die dorische Genossen- schaft ausgenommen. §. 40. Kolonien. Die ionischen Kolonien vereinigten sich mit der Zeit zu einem Staatenbund von zwölf städtischen Gemeinwesen, worunter Milet, Ephesus, mit dem berühmten Dianentcmpel, und Smyrna die wichtigsten waren. Sie hielten gemeinschaftliche Berathungen und festliche Versammlungen an dem Tempel des Poseidon auf dem Vorgebirge Mykäle. Auch die zwölf äolischen Pflanzstädte nordwärts von Jonien und die sechs dorischen süd- wärts mit der Insel Rh ovos hatten ähnliche Einrichtungen. Unter den letztern war die Stadt Hali karnassus, der Geburtsort des Geschichtschreibers Her o - d o t, am bedeutendsten. Im Laufe der Zeit wurden theils von diesen Kolonien theils von andern Auswanderern des Mutterlandes auch auf den Küstenländern des Helle spont (Dardanellen), derpropontis (Marmora - Meers) und des Pontus Eurinus (schwarzen Meers) neue griechische Niederlassungen gegrün- det. Die wichtigsten darunter waren Byzanz (Konstantinopel), Sinöpe, Ke- rasunt (Cerasus, das Vaterland der Kirschen) und Trapezunt (Trapezus). Blühende Kolonien befanden sich ferner auf der Küste von Thracien und Ma- cedonien, wieabdera, Amphipölis, Olynth, Potidäa u. a., und in Unteritalien war die Zahl der griechischen Pflanzstädte so groß, daß die Bewohner des Binnenlandes griechisch redeten und daß man das ganze Land Großgriechenland nannte. Unter ihnen sind Tarent, das reiche und üppige Sybäris, Kroton und das uralte Kumä, die Mutterstadt von Neapel, am berühmtesten. Die reizende Insel Si ei lien kam großentheils in die Hände der Griechen, die daselbst viele reiche Pflanzstädte anlegtcn; keine kam jedoch an Größe, Macht und Bildung der Handelsstadt Syrakus, einer korinthischen An- siedelung, gleich. Auf der Nordküste von Afrika wetteiferte Cyrcnc an Reichthum und Verkehr mit Karthago; und in Süd-Gallien war Ma ssilia für die rohen Völker der Nachbarschaft ein Muster bürgerlicher Ordnung und eine Pflanzstätte ^ der Cultur. Alle diese Städte trieben großen Handel mit Landesprodukten und Kunsterzeugnissen; die Umgebungen waren auf's schönste angebaut und meilenweit mit Landhäusern und Gartenanlagen geschmückt. Sie übten einen wohlthätigen Einfluß auf die Gesittung und Bildung der Landeseingeborenen, arteten aber mit der Zeit aus, indem der große Reichthum und die hohe Cultur Ueppigkeit, Lurus und Schlaffheit erzeugten. — Die Pflanzstädte standen mit dem Mutterstaat (Me- tropole), der sie ausgesendet, in einem Verhältniß der Blutsverwandtschaft, waren aber ganz frei und selbständig. Sie behielten die Sitten und Religionsgebräuche der Mutterstadt bei und ehrten sie mit kindlicher Pietät, aber sie traten in kein Verhältniß der Abhängigkeit, wie die Kolonien der Römer oder die der neuern Zeit. 2. Die Zeit der lüeifcn und Gesetzgeber, a) Hellenisches Wesen. §. 41. Griechenland bildete nie einen Gesammtstaat, sondern zersiel in eine Menge unabhängiger Gemeinwesen, unter denen von Zeit zu Zeit das Weber, Weltgeschichte. 5. Aufl. o
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