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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 40

1858 - Leipzig : Engelmann
40 Geschichte der alten Welt. §. 48. Die sieben Weisen. Pythagoras. Periander von Korinth und Solon von Athen wurden den sieben Weisen beigezählt; unter den übri- gen war Thal es von Milet, der Schöpfer der ionischen Philosophen- schule, am berühmtesten. Ihre Grundsätze und praktische Lcbensregcln legten sie in kurzen Denksprüchen nieder, wie: „Jegliches vorbedacht!" (Periander); „Nimmer zu sehr! "(Solon); „Bürgschaft bringet dir Leid ! " (Thal es) ; „Maaß zu halten ist gut!" (Kleobülus); „Wohl erwäge die Zeit!" (Pittakus von Mitylene); „Mehrere machen es schlimm!" (Bias); „Kenne dich selbst!" (Chi- lon von Laeedämon). — Einer der bedeutendsten Männer dieser Zeit, der sich ^ aber nicht Weiser (Sophos), sondern Weisheitsfreund (Philosophos) rasnannte, war Pythagoras von Samos, der Begründer des pythagoreischen geb. 584. Bundes, welcher in Krot o n und andern Städten Unteritaliens viele Anhänger zählte und großes Ansehen genoß. Die Mitglieder führten eine mäßige, sittlich- strenge Lebensweise, hatten gemeinschaftliche Uebungen und Mahlzeiten und waren ihrem Meister mit der größten Ehrfurcht zugethan. Sie übten sich in Mathe- matik, Geometrie und Musik, wie denn Pythagoras auch als Erfinder des pythagoreischen Lehrsatzes bekannt ist. e) Die lyrische Dichtung. §. 49. An den Höfen der Tyrannen herrschte ein heiteres Leben, wobei Dich- ter und Sänger gern gesehen waren. Zu den Genüssen und Freuden, denen man hier nachstrebte, paßte das ernste Heldengedicht nicht, daher kam eine leichtere und kürzere Gattung von Poesie auf, die man Lyrik nannte, weil ihr Zweck war, zu der Leier (Lyra) gesungen zu werden. Ursprünglich waren daher alle lyrischen Gedichte heitere Lieder, die zum Genuß des Lebens aufsorderten, weil cs von kurzer Dauer sei, die Wein und Liebe priesen, weil durch sie Kummer und Sorge ver- ^333* scheucht würden. In dieser Gattung ist besonders Anakreon von Teos in Jo- nien, der an verschiedenen Höfen lebte und als 85jähriger Greis um 474 starb, der berühmteste; daher man solche Lieder auch anakreontische nennt. — Gibt ihm die Kürze des Lebens und die Vergänglichkeit alles Irdischen Veranlassung, zum heitern Genuß des Daseins aufzufordern, so finden Andere darin die Ursache zur Trauer und Schwermuth und klagen über den Unbestand und die Hinfälligkeit alles Erdenglücks oder weisen ans die höheren und dauernden Güter, auf Tugend, Seelenstärke und Treue hin. Diese Gattung heißt man Elegie, und das dabei gewöhnliche Versmaaß ist der Herameter in Verbindung mit dem Pentameter (D i- stich a). Die bekanntesten Elegiendichtcr sind Mimnermus von Kolophon und 0.600. Simonides aus Keos. Diejenigen lyrischen Gedichte, in denen ein höherer "des"' Schwung herrscht und worin der Dichter mit Begeisterung oder Leidenschaft und S5w- in feierlicher Sprache einen erhabenen Gegenstand besingt, heißen Oden. In dieser Gattung zeichnete sich die durch ihr Liebesleid und ihren Selbstmord bekannte Dich- ffavvho terin Sappho von Lesbos aus. Aber erst der Thebaner Pindar (§. 42.) führte Pi "dar die Ode zur Vollendung. Später rechnete man zur lyrischen Poesie jede kürzere 424\— Dichtungsgattung, wenn sie auch nicht zur Musik gesungen werden konnte. So die Satire, deren Zweck ist, die Laster und Gebrechen der Menschen mit Spott zu strafen, um dadurch Besserung und Belehrung zu bewirken. Als der erste Sati- rikcr wird Archilöchus aus Paros, der Erfinder der Jamben genannt, dem v. 700. Alc äus aus Mitylene, der freiheit-begeisterte Bekämpfer der Tyrannen, würdig c^eio. zur Seite steht. So ferner die T h i e rf a b e l, eine kurze Erzählung, wo Thiere handelnd und redend austreten und deren Zweck eine Lebensregel oder Lehre ist. In c.sso. dieser Gattung hat Aesöpus, ein phrygischer Selave, dessen Lebcnsgeschichte im Dunkeln liegt und durch fabelhaste Sagen entstellt ist, eine große Berühmtheit er--
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