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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 51

1858 - Leipzig : Engelmann
51 B. Die griechische Welt. zug des griechischen Söldnerheers unter seiner eigenen Führung. Seit den Kämpfensinit den Griechen war das persische Reich immer machtloser gewor- den. In den Provinzen schalteten vie Statthalter nach Willkür und führten durch ihren Druck Aufstände herbei; bei Hof herrschten selbstsüchtige Schwäch- linge und ränkevolle Weiber, welche gräuelvolle Schandthaten verübten, sich allen Lüsten und Ausschweifungen Hingaben und durch Thronkämpfe das Reich verwirrten. Unter diesen Umständen faßte der jüngere Cyrns, Statthalter von Kleinasien, den Plan, seinen altern Bruder Artarerres der Herrschaft zu berauben. Er sammelte ein beträchtliches Söldnerheer, dessen Kern sparta- nische und andere griechische Miethtruppen bildeten, und zog damit nach Per- sien. In der Ebene von Kunara, etliche Meilen von Babylon, ereignete sich ein Treffen, in dem zwar die Griechen siegten, aber Cyrus von der Hand seines Bruders fiel. Nun erging an die Hellenen die Aufforderung, sich zu ergeben und als diese zurückgewiesen wurde, luden die Perser den Anführer Klearchus und die übrigen Hauptleute zu einer Unterredung ein und ließen sie verrätherisch ermorden. Da stellte sich der Athener Len oph on, welcher sich als Freiwilliger dem Kriegszug angeschlossen hatte, an die Spitze des rast- losen Heers und führte es unter den unglaublichsten Beschwerden durch Arme- nien nach dem schwarzen Meer und von da nach Byzanz. Ohne Kunde des Landes und der Sprache und ohne zuverlässige Führer mußten sie unwegsame Berge übersteigen, Ströme durchwaten, unwirthliche, mit tiefem Schnee über- deckte Gegenden durchziehen, verfolgt von den Persern und angegriffen von den Einwohnern. Als sie von einer Anhöhe herab das schwarze Meer erblickten, fielen sie auf die Knie und begrüßten es mit Freudengeschrei als das Ende ihrer Leiden. 6. Oie Zeit des Agesilaus und Lpaminondas. §. 67. Durch den peloponnesischen Krieg war Sparta die erste Macht in Griechenland geworden; es mißbrauchte aber seine Gewalt zur Unterdrückung der übrigen Staaten und zog sich dadurch ebenso den Haß seiner Verbündeten zu wie früher Athen. Die Spartaner waren von der lykurgischen Einfachheit und Sittenstrenge längst abgekommen; die Kriege in der Fremde brachten Reich- thum; dieser erzeugte Habgier und Genußsucht, woraus wieder ein Heer von Lastern hervorging. Könige und Anführer ließen sich um hohe Summen erkau- fen und entehrten sich durch Bestechlichkeit. Unermeßliche Reichthümer und Güter häuften sich in wenigen Familien, die nun schwelgten und praßten, wäh- rend die ärmern darbten. Diesen Gebrechen vermochte selbst der kräftige, für altspartanische Tugend, Sittenstrenge und Einfachheit empfängliche König Agesilaus nicht zu steuern. — Aber auch die andern griechischen Staaten wa- Aq-silaus ren von der Tugend und Vaterlandsliebe früherer Jahre längst abgekommen, 'sgj. Die Bürger entwöhnten sich immer mehr der Waffen und überließen die Krieg- führung gedungenen S ölvnertruppen; und als Agesilaus einen Krieg gegen das morsche Perserreich unternahm und siegreich in Kleinasien eindrang, vergaßen die Athener, Böotier, Korinther u. A. so sehr ihrer Ehre und ihres Nationalgefühls, daß sie sich von dem persischen König bewegen ließen, gegen Sparta ins Feld zu ziehen, wodurch Agesilaus zur Rückkehr genöthigt wurde und im sogenannten korinthischen Krieg seine Waffen gegen die griechischen Feinde selbst kehren mußte. Die Zerrissenheit, Erschlaffung und Eifersucht führten zuletzt eine solche Gesinnungslosigkeit herbei, daß alle griechi- schen Staaten um die Gunst von Persien buhlten und in den schmachvollen 4 *
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