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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 53

1858 - Leipzig : Engelmann
53 B. Die griechische Welt. in der Nähe gesehen. Die Vertheidigungsanstalten des alten Königs Agesiläus und die entschlossene Haltung der Spartaner, deren Frauen und Kinder sogar Hand anlegten, hielten ihn jedoch von feindseligen Angriffen ab. Großherzig sühnte er dagegen ein altes Unrecht. Errief die Mes sen i er zur Freiheit auf und gab den aus der Fremde heimkehrenden Nachgebornen das Land der Väter mit der neugegründeten Stadt Messene zurück. Jetzt geboten die Thebaner in Griechenland und Epaminondas durchzog wiederholt den Peloponnes. Als er einige Jahre später zum viertenmal daselbst erschien, um den neugebildeten Bundesstaat in Arkadien mit der Hauptstadt Megalop ö lis, der in stolzer Ueberhebung nach der Hegemonie strebte, zu züchtigen, stellten sich ihm die Spartaner, mit denen sich ein Theil der Arkadier verbunden hatte, unter des Agesilaus Führung entgegen und lieferten ihm die Schlacht von Mantinea. 362- In dieser siegten zwar die Thebaner, aber ihr Sieg war durch den Tod des Epaminondas theuer erkauft. Einwurfspeer war ihm in diebrust gedrungen; aber erst als er die Niederlage der Feinde erfuhr, ließ er denselben aus der Wunde ziehen und hauchte dann seine Heldenseele aus. Zwei Jahre früher war der kühne Pelopidas in Thessalien umgekommen und im folgenden Jahr starb auch der 80jährige Agesiläus, der Sparta's höchste Macht und tiefsten Verfall gesehen. Epaminondas war hochsinnig, kriegserfahren und so gerecht, so uneigennützig und so arm wie Aristides; im Gefühle seiner Menschenwürde und seines höhern Strebens verachtete er Schätze und Genüsse und der einzige Mantel, den er besaß, zierte ihn mehr als alle Reichthümer gethan hätten. Seinem Tod folgte eine allgemeine Erschlaffung in Griechenland. 7. Griechenlands Slitthezcit in Literatur und Kunst. §. 71. Während die Griechen durch innere Kämpfe ihre Kräfte ausrieben und ihr Staatsleben verkümmerte, gelangten die redenden und bildenden Künste zur höchsten Vollendung. Die dramatische Poesie oder Bühnen- dichtung, die ursprünglich mit den religiösen Festen des Wcingottcs Dionysos in Verbindung stand, wurde durch die drei großen Dichter Ae sch plus, Sopho- kles und Eu rip id es auf eine bewunderungswürdige Höhe geführt. Die Lebens- zeit dieser drei Männer, die das ernste Drama (Tragödie, Trauerspiel) ausbildeten, läßt sich an die Schlacht von Salamis anknüpfen, indem der 45jährige Aeschylus in den Reihen der Kämpfer focht, der 15jährige Sophokles an der nach der Schlacht angeordneten Siegesfeier im Chore der Jünglinge Antheil nahm, Euri- pides aber an demselben Tage geboren ward. In den sieben Stücken des Aeschy-^'A^ lus (der gefesselte Prometheus; die Perser; Agamemnon u. a.) erkennt man die 436. große Zeit der Perserkriege, wo eine edle Begeisterung für Freiheit und Vaterland die Seelen der Griechen durchdrang. Seine Stücke, die der kühne Gedankenflug und die feierliche, schwungvolle Sprache hie und da dunkel und schwierig machen, athmen Ehrfurcht vor den Göttern, Achtung vor den alten Ordnungen und das Selbstgefühl einer hohen Menschenseele. — In S oph 0kl es' Tragödien, von de- Sopho- nen uns ebenfalls sieben erhalten sind (Antigone; Oedipus; Elektra u. a.) erkennt —403^ man das perikleische Zeitalter mit seiner Bildung und geistreichen Geselligkeit, da- her diese Stücke als unerreichte Muster der Schönheit und harmonischer Vollendung dastehcn. — Euripides, von dem wir neunzehn Stücke besitzen (Medea; He- ^0—* käbe; Jphigenia; Phönizierinnen u. a.) gehört einer verweichlichtern Zeit an, 406. wo die Regungen des Gemüths und das Gefühlsleben stärker hervortrcten und dek Dichter die zarteren Empstndungen mehr beachten und Pflegen mußte. Er verweilt daher mit Vorliebe bei Gerichtsscenen, an denen die Athener besonders Wohlgefal-
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