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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 59

1858 - Leipzig : Engelmann
59 B. Die griechische Welt. trauen zu wanken, nahm er den Heiltrank, indem er zu gleicher Zeit das Schrei- den mit der lügenhaften Angabe dem Arzte darreichte. §. 80. Nun stellte sich ihm Darms Kodomannus selbst mit einem viel stärkeren Heer entgegen, erlitt aber in der großen Schlacht bei Jssus eine vollständige Niederlage. Was nicht fiel, wurde zersprengt oder gefangen. Der unglückliche, eines bessern Looses würdige König floh mit den Ueberresten seines Heeres in das Innere seines Reichs, indeß Alexander sich anschickte, Palästina und Phönizien zu unterwerfen, um diese Länder nicht unbesiegt im Rücken zu lassen. Die Beute war unermeßlich, eben so die Zahl der Gefangenen, worun- ter sich des Darius'mutter, Gemahlin und Töchter befanden, die gegen die Sitte deö Alterthumö von dem Sieger großmüthig behandelt wurden. — Stolz wies Alexander den angebotenen Frieden und den Besitz Vorderasiens ab. 8. 81. Palästina und Phönizien unterwarfen sich ohne Widerstand; nur Tyrus wies, im Vertrauen auf seine feste Lage, die Aufforderung, sich zu er- geben, trotzig zurück. Da unternahm Alexander die merkwürdige Belagerung von Tyrus, die sieben Monate dauerte. Er ließ von dem Festlande nach der Tyrus-Jnsel einen Damm mit Thürmen aufführen, von wo aus die Soldaten mit Wurfmaschinen und allen Mitteln der Kunst die Stadt zu erobern suchten, während seine Flotte die Insel von der Seeseite her eingeschlossen hielt. Aber die Tyrier vereitelten seine Anstalten durch kunstreiche Gegenerfindungen und leisteten einen verzweifelten Widerstand. Darum büßte auch Tyrus schwer, als es zuletzt erobert wurde. Wer von den Einwohnern nicht entflohen oder um- gekommen war, wurde in Sclaverei geführt und die Stadt dem Erdboden gleich gemacht; und um dem Welthandel eine andere Richtung zu geben, ließ er nach der Eroberung von Aegypten an einem Nil-Arme Alexandria anlegen, das bald der Mittelpunkt des Verkehrs und der Bildung wurde. Von Memphis aus unternahm er den beschwerlichen und gefahrvollen Zug nach der mit Pal- menwäldern, Wiesen und Fruchtfeldern prangenden Oase Siwah zu dem weit- berühmten Orakel-Tempel des Zeus Ammon (§. 29.), dessen Priester ihn für einen Sohn dieses Gottes erklärten, was ihm in den Augen der abergläu- bischen Morgenländer großes Ansehen verschaffte. tz. 82. Nachdem Alexander in Aegypten, dessen Eroberung ihm durch die Abneigung der alten Bevölkerung gegen die Perser sehr erleichtert wurde, eine neue Verwaltung eingerichtet, zog er gegen Darins, der mittlerweile wieder ein großes Heer zusammengebracht hatte. Er setzte auf Schiffbrücken über den Euphrat und Tigris und schlug unweit der untergegangenen Weltstadt Ninive mit einer zwanzigmal schwächern Armee in der Schlacht bei Arbela und Gaugamèla die zahllosen Schaaren der Perser, die sich aus den weiten östli- chen Landschaften in den babylonischen Ebenen gesammelt. Die Erobe- rung von Babylon, so wie die Einnahme der alten Hauptstädte Susa und Persepölis mit ihren unermeßlichen Schätzen war die Frucht dieses glän- zenden Siegs. Die Ruinen von Persepölis und Pasargädä, wo die Felsengräber des Cyrus und Darius gestanden, zeugen noch jetzt von der alten Pracht dieser „Wiege" des persischen Königsgeschlechts, die durch den sieges- trunkenen Macedonierhelden ihren Untergang fand. Von Ekbatana, Dem anmuthigen Wohnsitz der persischen Könige im Sommer, floh Darius in das Gebirgsland Baktrien, das alte Stammland der Jranier, fiel aber dort durch die Mörderhand des treulosen Statthalters Bessus. Alexander be- weinte das Geschick seines unglücklichen Gegners und ließ den Mörder, der den Königstitel angenommen, aber bald von den Macedoniern besiegt und ge- fangen ward, nach persischer Sitte ans Kreuz schlagen. 333. 332. 33t.
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