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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 63

1858 - Leipzig : Engelmann
B. Die griechische Welt. l>3 Tugend zurückzuführen. Seitdem man nämlich in Sparta die Bestimmung getroffen, daß mehrere Güter an Einen Besitzer fallen dürften, gerieth all- mählich alles Grundvermögen in die Hände weniger reichen Familien, die den Staat regierten, indem sie die Eph oren aus ihrer Mitte wählten. Die übrigen Bürger waren ohne Rechte und Vermögen und den Reichen verschuldet. Diesem Uebelftande suchten die beiden Könige dadurch abzu- helfen, daß sie auf Abschaffung der Ephorenwürde, auf Vernich- tung der Schuldbriefe, auf neue Gütervertheilung und auf Wie- derherstellung der lykurgischen Einrichtung und Lebensweise drangen. Aber Ägis wurde von seinen Feinden gestürzt und grausam getödtet, und Kleomenes, der durch Entschlossenheit sein Vorhaben in Sparta durch- setzte und dann die übrigen peloponnesischen Staaten zur Anerkennung der spar- tanischen Vorherrschaft zwingen wollte, verlor gegen den von Makedonien unterstützten achäischen Bund die Schlachtvon Sellasia in Arkadien und sah sich zur Flucht nach Alerandria genöthigt, wo er und seine Ge- treuen nach einem vereitelten Aufstand sich selbst den Dolch in die Brust stießen. Zwölf Jahre nach dem Tode des heldenmüthigen Kleomenes wurde Sparta von dem tapfern Philopömen, der nach des Äratus Vergiftung durch make- donische Tücke Oberhaupt des achäischen Bundes geworden war, erobert und einige Zeit nachher gezwungen, dem Bunde selbst beizutreten und die lykurgi- schen Einrichtungen vollends abzuschaffen. Durch grausame Soldatenkönige (wie Rabis) waren alle angesehenen und wohlhabenden Bürger in Sparta ermordet oder vertrieben und die alte Heldenstadt in eine Räuberhöhle ver- wandelt worden. Später gerieth Philopömen bei einem Kriege gegen die Messenier in die Gewalt der Feinde und mußte im Gefängniß den Giftbecher trinken. Rach dem Tode dieses Letzten Griechen" sank die Macht des achäischen Bundes, daher die Römer sich bald ohne harten Kampf des ganzen Landes bemeistern konnten. e) Die Ptolemäer und Seleuciden. §. 89. Unter Alexanders Nachfolgern waren Seleucus und Ptolemäus die glücklichsten. Dem ersten gelang es, nach vielen erfolgreichen Kriegen sich alle Länder vom Hellespont bis zum Indus zu unterwerfen und das syrische Reich der Seleuciden zu gründen. Er legte das glänzende Anliochra am Orontes und Seleucra am Tigris an. Durch diese wie durch die 40 an- dern Städte, die er und seine Nachfolger erbauen ließen, wurden griechische Bildung und Sprache immer mehr im Morgenlande herrschend, so daß von nun an Kleinasien, Syrien und Aegypten die Hauptsitze der Cultur und des Weltverkehrs wurden. Aber dieser Zustand hoher Cultur war kein erfreulicher. Unermeßliche Reichthümer, die daselbst zusammenflossen, führten Weichlichkeit Schwelgerei und Wollust herbei; Schlaffheit schwächte das Volk und erzeugte einen knechtischen Geist, der sich in der niedrigsten Schmeichelei gegen die lasterhaften Könige kund gab. Blutige Gräuel, Herrschaft von Weibern und Günstlingen, allgemeine Verworfenheit und Sittenverderbniß bilden den In- halt der Geschichte der Seleuciden, unter denen Antiöchus Hi. (der Große) sowohl wegen seiner Feldzüge nach Indien als wegen seines unglücklichen Kampfes gegen die Römer (§. 122.) am bekanntesten ist. Unter so kraftlosen und verworfenen Regenten fiel es einigen unternehmenden Männern nicht schwer, kleinere selbständige Staaten zu gründen. Unter diesen ist das König- reich Perg amum in Kleinasien und das Reich der Part her im Nordosten 237. 222. 220. 208. 183. Antio- chus Iii. 224— 187.
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