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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 83

1858 - Leipzig : Engelmann
C. Das Römcrreich. 83 ßigkeit verkünden. Aber bald zeigte es sich, daß die Römer eben so sehr nach der Herrschaft über die griechischen Staaten strebten, wie vorher die Macedo- nier. Deswegen riefen mehrere griechische Völkerschaften, vor allen die krie- gerischen Aetolier, die einen ähnlichen Bund wie die Achäer geschlossen hat- ten, den syrischen König Antiochus Hl. zu Hülfe (§. 89). Antiochus, bei dem sich Hannibal aufhielt, folgte dem Ruf; statt aber sich mit Philipp zu verbinden und die Römer mit vereinten Kräften sogleich anzugreifen, vergeudete er unthätig seine Zeit mit Festlichkeiten und Schwelgerei, und beleidigte den macedonischen König durch die prunkhafte Bestattung der bei den Hundsköpfen gefallenen und noch unbeerdigten Krieger, während die Römer rasch in Thessa- lien einrückten und, nach Erstürmung der Thermopylen durch Por- cius Cato, den syrischen König zum Rückzug nach Asien nöthigten. Allein auch hierhin folgte ihm ein römisches Heer unter L. Corn. Scipio (dem sein Bruder, der Afrikaner, als Rathgeber zur Seite stand) auf dem Fuße. Bei Magnesia am Berge Sipylus wurde eine mörderische Schlacht geliefert, die gegen Antiochus entschied und ihn zwang, durch die Abtretung seiner sämmtli- chen europäischen Besitzungen und aller Länder Vorderasiens diesseit des Tau- rus und durch eine unermeßliche Entschädigungssumme den Frieden zp erkau- fen. Die räuberischen Aetolier wurden ebenfalls unterworfen und an Geld und Kunstschätzen gebüßt. — Hannibal, mit einer Auslieferung an die Römer bedroht, flüchtete sich zu König Prusias von B ithynien. Als aber auch dieser ihn nicht mehr länger zu schützen wagte, nahm er auf einer einsamen Burg Gift, um nicht in die Hände seiner Todfeinde zu fallen. Redlich hatte er in fünfzigjährigem Kampfe den Knabenschwur gehalten. Um dieselbe Zeit starb auch sein großer Gegner Scipio auf seinem Landgute in Unteritalien, fern von Rom, woraus ihn die Mißgunst seiner Feinde getrieben. Und um dieses Jahr recht verhängnißvoll zu machen, mußte auch Ph ilop ihnen den Giftbecher trinken (§. 88). §. 123. Philipps Ul. boshafter Sohn Perseus bahnte sich durch Ver- brechen den Weg zum macedonischen Thron, indem er den mißtrauischen Vater zur Ermordung seines edeln, den Römern wohlgesinnten Sohnes Demetrius aufreizte. Kaum war daher Philipp voll Reue und Kummer ins Grab gesun- ken und Perseus im Besitze seines Reichs, so trieb ihn sein Haß gegen Rom zu einem neuen Krieg. Seine unermeßlichen Reichthümer setzten ihn in Stand große Rüstungen zu machen; aber Geiz und verkehrte Maßregeln führten bald seinen Sturz herbei. Nach dem Siege des kriegökundigen und gebildeten Paullus Aemilius bei Pydna ergab sich Perseus auf der Insel Samothrakc, wohin er sich mit einigen Getreuen geflüchtet hatte, dem römischen Flottenfüh- rer O ctav ius auf Gnade und Ungnade und wurde nebst seinen Schätzen und seinen gefangenen Kindern und Freunden im Triumphzug durch die Straßen der weltbeherrschenden Stadt geführt, um bald nachher in einsamer Haft zu Alba sein Leben zu enden. Macedonien ward in vier Gaue getheilt und nach republikanischer Art regiert. Tausend edle Achäer, darunter der große Ge- schichtschreiber Polybius, wurden wegen geheimen Einverständnisses mit Per- seus als Geiseln nach Rom geführt. Siebenzehn Jahre später erhob ein angeb- licher Sohn von Perseus, gewöhnlich der falsche (Pseudo-) Philipp ge- nannt, die Fahne der Empörung. Dies gab den Römern die erwünschte Ver- anlastung, nach Besiegung des Betrügers, durch Metellus Macedonien in eine römische Provinz zu verwandeln. Noch hatte Metellus das besiegte Land nicht verlaßen, als auch der achäische Bund zu den Waffen griff, um sich Roms drückender Obmacht zu entziehen. Metellus besiegte die gegen ihn 6* 191. 183. 168. 148.
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