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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 105

1858 - Leipzig : Engelmann
C. Das Romerreich. 105 besondern Schutzes, so daß seine Regierung als das goldene Zeitalter der römischen Kaiserzeit gelten kann. Sein Nachfolger Marcus Aurelius Auto -Marcus ninus der Philosoph war gleich ausgezeichnet im Krieg wie im Frieden.'m- Er besiegte die Markomannen auf der gefrornen Donau und drängte in 180 einem langen Kriege die germanischen Völker, die dem Markomannen- bunde angehörten, über die Grenzen zurück. Er starb auf einem Feldzuge in Vind o b ona (Wien). Marc Aurel war ein einfacher, abgehärteter Mann, der aus dem Throne der st o i sch e n Tugend und Sittenstrenge treu blieb (§.91). Er beförderte Bildung und nützliche Anstalten und von seinen edeln Vorsätzen und Bestrebungen zeugt die Sammlung von Betrachtungen, die er verfaßt und „Ansichselb st" überschrieben hat. §.164. Cultur und Sitten. Zu dieser Zeit herrschte im römischen Reiche die größte Civilisation, so sehr auch das Volk an sittlicher Entartung litt. Künste und Wissenschaften wurden an den Höfen der Kaiser und in den Palästen der Reichen gepflegt und alle Stände nahmen daran Theil. Handel und Gewerbe blühten; Wohlstand und Bildung gaben sich in den volkreichen Städten und in den eleganten Wohnhäusern kund; in Rom und in den bedeutendern Städten der Provinzen erhoben sich Lehranstalten. Die Trümmer der Bauwerke, Heerstraßen, Brücken, die wir nicht nur in Italien, sondern auch in vielen Provinzstädten (Trier, Nimes) noch jetzt bewundern, die Statuen, Särge (Sarkophage) und Altäre mit Basreliefs und Inschriften, thönerne und eherne Gefäße (Vasen) von künstlicher Form, „die man aus dem Schooß der Erde gräbt", Alles giebt Zeugniß von dem Kunstsinn und der Bildung der alten Völker in der Kaiserzeit. Aber diese Bil- dung glättete nur die Oberfläche; Sittlichkeit, Seelenadel und Charakterstärke fan- den keine Geltung; Freiheit war ein unbekanntes Gut. Das Volk, nicht mehr durch Krieg und Ackerbau gekrästigt, verfiel in Weichlichkeit und Wollust; es er- götzte sich an den rohen Gladiatoren-Spielen und Thierkämpfen in den Amphitheatern und überließ sich den erschlaffenden Genüssen der üppigen Badeanstalten (Thermen), womit die Kaiser die Hauptstadt reichlich ver- sahen, um die Bürger von ernsten Dingen abzuziehen. Umsonst schwingt Persius Persius zürnend die Geißel der ernsten Satire über das entartete Geschlecht und sucht M~62- alte Kraft, Sittlichkeit unv Einfachheit zurückzuführen; — umsonst enthüllt der geistreiche Juvenälis in seinen scherzhaften Satiren die furchtbare Tiefe derluvenalir Laster und Gebrechen und straft seine entarteten Zeitgenossen; — umsonst verspot- c'100* tet der leichtfertige Grieche Lucian in seinen witzigen und satirischen Schriften Lucian alle bestehenden Zustände in Religion und Leben, um das Alte zu vernichten und c- 200- für Neues und Besseres Raum zu schaffen; menschlicher Rath kam zu spik; nur eine höhere Macht konnte die untergehende Welt retten; die Hülse war bereits er- schienen, aber die verblendeten Römer erkannten sie nicht, weil sie nicht im Prunke der Herrschaft, sondern im Gewände der Demuth einherzog. Nur die Rechts- wissenschaft (Jurisprudenz) gelangte in dieser Zeit zu hoher Blüthe. Die ver- wickelten Verhältnisse des Staats - und Privatlebens und der Mangel an Treue und Redlichkeit im Volke machte die Ausbildung der öffentlichen Rechtsinstitute in allen ihren Verzweigungen zur Nothwendigkeit. Daher werden die Rechtsgelehrten dieser Periode, Gajus, Papinian, Ulpian und Paulus, vorzugsweise die klas- sischen genannt. 5. Nom unter der Militärherrschaft. §. 169. Mit Commödus, Aurel's unwürdigem Sohne, beginnt Roms Eommo- Verfall. Er war ein roher Wütherich, der nur an Fechterspielen und Thier- -wl°
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