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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 106

1858 - Leipzig : Engelmann
106 Geschichte der alten Welt. kämpfen Gefallen fand und das Volk auf alle Weise peinigte, bis er zuletzt von seiner eigenen Umgebung ermordet wurde. Ein ähnliches Schicksal hatte fein wackerer Nachfolger Pertinax, nach dessen Tode der Uebermuth der Prätoria- ner zu solcher Höhe stieg, daß sie den Thron dem Meistbietenden feilboten. fniut Septimius Severus bändigte durch unerbittliche Strenge ihren Trotz szuj und befestigte den Thron wieder. Ein rauher Kriegsmann, erweiterte er daö Reich durch Eroberungen im Osten, wo er den Parthern Mefop o ta mien entriß, und schützte die B r i t e n durch neue Schanzen und Grenzbefesti- gungen gegen die ungestümen Pieten und Scoten; da er aber dem Senat seine letzte Macht raubte und sein ganzes Vertrauen aufseine Heere setzte, so wurde er der eigentliche Gründer der Militärherrschaft. Caracalla §. 166. Der Tod des Septimius Severus zu Eboracum (Aork) in 217. Britannien brachte seinen grausamen Sohn Caracalla an die Regierung, der des Vaters Lehren getreu nur die Soldaten ehrte, die andern Menschen aber mit Verachtung behandelte. Er ermordete seinen Bruder G eta in den Armen seiner Mutter und ließ seinen Lehrer, den großen Rechtsgelehrten Pnpinian, hinrichten, weil er sich weigerte, den Brudermord zu rechtfertigen. Um die Steuern zu vermehren, verlieh er allen Freigeb ornen im ganzen Reiche das römische Bürgerrecht. Nach der Ermordung des lasterhaften Wütherichs auf einem Feldzuge gegen die Parther durch die eigenen Soldaten gelaugte sein Helioga- Verwandter, der Priester des syrischen Sonnengottes, Heliogabalus (Elaga- «18— balus), auf den Thron, ein weichlicher, grausamer Wollüstling, der durch Ein- 222. führung des sinnlichen Baaldienstes aus Syrien den letzten Rest altrömi- scher Zucht und Sittlichkeit zerstörte. Die Prätorianer ermordeten zuletzt den Merander sinnlichen Schwächling und erhoben seinen Vetter Alexander Severus. Die- 222—* ser war zwar ein sittlicher Mensch, der manche gute Einrichtung traf und den -23.>. Rathschlägen seiner verständigen, dem Christenthum geneigten Mutter Gehör gab, aber für die Leitung so schwieriger Staatsverhältnisse waren seine Kräfte zu schwach. Die Prätorianer ermordeten ungestraft vor seinen Augen ihren Präfekten, den großen Rechtsgelehrten Ulpian, über dessen Strenge sie erbit- tert waren, und an der Ostgrenze stürzte Ardschir (Artarerres) die Par- therherrschaft und gründete das neupersische Reich der Saffaniden, die bald erobernd in die römischen Provinzen einbrachen. Durch Wiederbelebung des altpersischen (zoroastrischen, §. 25.) Sonnen - und Feuerdienstes suchtew-däe^ Saffaniden in dem Volke vaterländischen Sinn und Nationalgefühl zu wecken. §. 167. Die Ermordung des Kaisers und seiner Mutter durch einen Sol- 23s datenaufstand bei Mainz brachte das Reich in solche Verwirrung, daß inner- Philiprushalb 20 Jahren 12 Imperatoren erhoben und gestürzt wurden. Philippus 243- Arabs, der gleich Alexander Severus ein Freund der Christen war, suchte 249. seine Negierung durch die glänzende Feier der tausendjährigen Dauer 249- Roms zu verherrlichten. Sein Nachfolger Decius verfolgte die Christen, fand 25i. aber einen frühen Tod im Kampf gegen die Gothen, einen deutschen Volks- stamm, der an die untere Donau gezogen war und von dort aus Raubzüge zu Wasser und zu Land gegen das römische Reich unternahm. Nach feinem Tod schien die Auflösung des Reichs nahe zu sein, indem sich in verschiedenen Pro- vinzen die Feldherren als Kaiser ausrufen ließen, so daß die damaligen Ge- Gallimusschichtschreiber die Jahre, während welcher Gallienus in Rom regierte und 'Äs? sein Vater Valerianus in persischer Gefangenschaft schmachtete, die Zeit der dreißig Tyrannen nennen. Unterdessen wurde der Osten von den Neuper- sern unter dem tapfern Schapur (Sapöres) feindlich heimgesucht, und die deutschen Völker bedrohten die übrigen Reichsgrenzen. Bei Sirmium in Pan-
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