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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 107

1858 - Leipzig : Engelmann
C. Das Römerreich. 107 nonien überwand der kriegskundige Kaiser Claudius I!. die Gothen, erlaggochuus aber bald einer Pest. 27«. §. 168. Da ward Aurelianus, ein Mann von altrömischer Tapferkeit àà und rauher Kriegszucht, Wiederhersteller des Reichs. Er besiegte die ungehor- 2^«- samen Feldherren und rückte gegen das palmyrenische Königreich, welches 275. Odenàtus auf einer Oase in Syrien gegründet hatte und das nach dessen Tod seine schöne und heldenmüthige Gemahlin Zenobia beherrschte. Die Palm enftadt (Palmyra), blühend durch Kunst, Wissenschaft und Handel, wurde eingenommen und zerstört und Zenobia im Triumph nach Nom geführt. Ihr Lehrer und Rathgeber, der wackere Philosoph Longinus, starb eines gewaltsamen Todes. Anfangs ein Anhänger derneuplatoniker, die orien- talischen Tiefsinn, Aberglauben und Wunderglauben mit Plato's Lehren ver- banden und an die Stelle des praktischen Verstandes des alten Roms die un- thätige Beschaulichkeit des Morgenlandes setzten, hatte sich Longinus später vou dieser unklaren Weisheit abgewendet. Roch jetzt fesseln die Ruinen von Palmyra das Interesse der Reisenden. Im Norden stellte Aurelian die Do- naugrenze wieder her, gab den Feinden die jenseitige Provinz Da eien preis und verpflanzte die Einwohner auf das rechte User; und damit die Hauptstadt nicht durch einen plötzlichen Angriff in Gefahr komme, umgab er Rom mit einer Ring mau er. . §. 169. Nachdem Aurelian von seinen Soldaten ermordet worden, sein 275— Nachfolger, der reiche Tacitus, ein Abkömmling des Geschichtschreibers, auf ~~6- einem Zug wider die Gothen umgekommen war, wurde der tapfere und redliche a>rpimg Probus aus den Thron erhoben. Dieser erweiterte und vollendete den Grenz- 276— wall („Teuselsmauer") von der baierischen Donau bis zum Taunus und sicherte ihn durch Grenzsoldaten; er legte am Rhein und in Ungarn Weinberge an und verbesserte das Heerwesen. Als auch er von seinen Soldaten ermordet, sein Nachfolger Carus auf einem Zug gegen die Perser durch einen Blitzstrahl Carus oder durch Mörderhand gefallen war, kam der kluge Diocletian an die Re- ^84? gierung. §. 170. Diocletian erhöhte die kaiserliche Macht und verminderte das Ansehen des Senats; dann nahm er eine Theilung des Reichs vor, da- —30k mit den Feinden leichter widerstanden werden könnte. Er selbst führte den Ti- tel „Augustus" und beherrschte das Morgenland nebst Th r a cien, indeß sein Reichsgehülfe („Cäsar") Galerius den illyrischen Provinzen Vorstand; ebenso hatte Maximianus unter dem Titel „Augustus" die Verwal- tung von Italien, Afrika und den Inseln, während sein Schwiegersohn Constantius (Chlorus, d. i. der Blasse) als Cäsar die abendländischen Provinzen Spanien, Gallien und Britannien regierte. Zwanzig Jahre lang waltete Diocletian mit Kraft und Geschicklichkeit über das Reich, das un- ter ihm wieder Festigkeit und Stärke erhielt. Als er sich aber verleiten ließ, eine blutige Chriftenverfolgung zu verhängen, verkümmerte er sich den Abend seines thatenreichen Lebens und heftete seinem Namen und seiner Regierung einen ewigen Schandfleck an. Noch wüthete das Schwert der Verfolgung un- ter den Bekennern des gekreuzigten Christus, als Diocletian dem Thron ent- lagte, um in ländlicher Stille zu Salon a in Dalmatien (bei dem heutigen 3!)5- Spalatr0) die letzten Jahre zu verleben und über der Anordnung seiner Pa- läste und Gärten dastreiben der Welt zu vergessen. Dort starb er imjahre313. §♦ 171. Der Abdankung Diocletians folgte eine Zeit voll Verwirrung und blutiger Bürgerkriege, die erst ihr Ende erreichte, als des Conftantius tapferer und kluger Sohn Constantinus die Negierung des Abendlandes
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