Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1858 -
Leipzig
: Engelmann
- Autor: Weber, Georg
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Höhere Realschule, Gymnasium, Privatanstalt, Töchterschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
312
323.
108 Geschichte der alten Welt.
übernahm und gegen Maximians hartherzigen Sohn Maxentius zu Felde zog.
Constantin, von seiner Mutter Helena dem Christenthum gewonnen, besiegte
unter der Kreuzesfahne (labarum) den grausamen Marentius unweit der
Milvischen Brücke und bemächtigte sich, als der Gegner in den Fluthen der
Tiber den Tod gefunden, der Stadt Rom. Von hier aus beherrschte nunmehr
Constantin den Westen, indeß sein Schwager Licinius den Orient verwaltete.
Aber Constantin's Herrschsucht führte bald einen neuen Krieg herbei, in dem
Licinius Sieg, Reich und zuletzt das Leben verlor. So wurde Constantin
Alleinherrscher des römischen Reichs und begünstigtedas Christen-
thum, indem er durch das Duldungsedikt von Mailand die Bekenner
desselben vor weitern Verfolgungen schützte. Daß aber Christi Lehre nicht in
sein Inneres gedrungen, beweist die Grausamkeit, womit er Schaaren gefan-
gener Feinde den wilden Thieren vorwerfen ließ, die Härte, die er durch die
Hinrichtung seiner Gattin, seines edeln Sohnes Crispus und anderer Ver-
wandten beurkundete und die Rachsucht und Treulosigkeit seiner Natur.
Schluß. Werfen wir noch einen flüchtigen Blick zurück auf das Alter-
thum, dessen Gebiet wir jetzt zu verlassen im Begriff stehen, so werden wir
leicht bemerken, daß unser gesummtes Geistes - und Kulturleben in demselben
seine Wurzeln hat. Aus dem Orient sind unsere Religionsbegriffe geflossen,
Griechenland hat für Kunst und Schönheitssinn ewig gültige Vorbilder
und Gesetze aufgestellt und R o m hat die Rechtsverhältnisse der menschlichen Ge-
sellschaft im Staats-, Gemeinde - und Privatleben mit solcher Umsicht und Ver-
standesschärfe geordnet und festgesetzt, daß die überwältigende Macht der römi-
schen Gesetzgebung und Rechtöbestimmungen noch bis zur Stunde in allen Cul-
turstaaten bemerkbar ist.