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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 115

1858 - Leipzig : Engelmann
115 Die Völkerwanderung. Mißbrauch der Herrschergewalt strafen und zügeln dürfe. „So wurde diekirche der Hort der Volksfreiheit, und Heilige übernahmen die Rolle von Volkstri- bunen." — Theodostus war ein eifriger Verfechter des katholischen Chriften- thumö. Er verbot und verfolgte den Arianismus, untersagte den Gebrauch der Opfer und Weissagungen und gestattete, daß die heidnischen Tempel geplündert und zerstört wurden. Nunmehr erlosch das heilige Feuer der Vesta, die Orakel 395‘ und Sibyllen verstummten und die heidnische Götterwelt erlag dem Glauben an den gekreuzigten Heiland. — Bei seinem Tode übertrug Theodostus das Morgenland mit J l lyrien seinem achtzehnjährigen Sohne Arcadius, demarcadius der Gallier Rufinus zur Seite stand, indeß der eilfjährige Honorius unter der Leitung des staatsklugen und kriegskundigen Vandalen Stilicho das Honorius Abendland beherrschen sollte. Von dem an blieb das Reich getrennt. 2. wcslgothen. Gurgundeo. Sandalen. §. 177. Neid auf Stilicho trieb Rufinus an, den kühnen Weftgothen- könig Alarich zum Einfall in die Provinzen des abendländischen Reichs zu reizen. Mordend und raubend durchzogen sofort die Gothen Thessalien, 39b’- Mittelgriechenland und die Landschaften des Peloponnes, die Reste griechischer Bildung unter ihren Füßen zertretend, bis sie, von Stilicho's Hee- ren umringt, zum Rückzug genöthigt wurden. Einige Zeit nachher fiel Alarich in Oberitalien ein, drang verheerend an den Po-Ufern hinauf, erlitt aber in zwei unentschiedenen Schlachten (bei Pol lenti a und Verona) gegen Stilicho solche Verluste, daß er nach Jllyrien zurückzog, um günstigere Tage i03- abzuwarten. — Kaum war dieser Reichsfeind zurückgedrängt, als mächtige Schaaren heidnischer Germanen, Vandalen, Burgunder, Sueven u. Ä. unter dem Herzog Radagais in Italien einbracheu, Städte und Dörfer zer- störten und Alles mit Mord und grausenhafter Verwüstung füllten. Aber auch diese erlagen in der Schlacht von Fäsnlä oder Florenz Stilicho's Kriegs- ^«6. kunst. Ihr Anführer fiel; Tausende sanken unter dem Schwert der Sieger oder kamen durch Hunger und Krankheit um; Andere traten in römischen Sold. Die Trümmer des Heeres warfen sich auf Gallien, wo nach langen Verhee- rungen die Burgunder sich an der Rhone und am Jura niederließen und das burgundische Reich gründeten, das vom Mittelmeer bis zu den Vogesen (Wasgau) reichte. Die Vandalen und Sueven dagegen überschritten die Pyrenäen und erkämpften sich Wohnsitze in Spanien und Portugal, die sie je- doch nach zweijahrzehnten wieder aufgaben und unter dem Vandalenkönig (430.) Geiserich nach Afrika übersetzten (§. 179). §. 178. In seiner Bedrängniß hatte der wackere Stilicho mit Alarich ein Freundschaftsbündniß geschlossen und ihm einen jährlichen Tribut bewilligt. Dies benutzten seine Feinde zu einer Anklage auf Hochverrath und bewirkten seine Hinrichtung in Ravenna. Da rückte Alarich, ergrimmt über die Entzie- hung des Tributs und von Stilicho's Anhängern um Schutz angegangen, in 4°8' Italien ein, belagerte Rom und zwang die geängstigten Einwohner, mit Gold, Silber und kostbaren Gewändern die Gnade des Siegers zu erkaufen. Als aber der Hof von Ravenna Alarichs Friedensanträge hochmüthig zurück- wies, erschien der Gothenfürst wiederholt vor den Mauern der einst weltbe- herrschenden Stadt, erstürmte sie endlich bei nächtlicher Weile und gestattete 410. seinem Heere eine dreitägige Plünderung. Bald darauf starb der Held in des Lebens Blüthe in Unteritalien. Sein Sarg und seine Schätze wurden, der Sage nach, in dem abgeleiteten Flüßchen Busento in die Erde gesenkt. Sein 8*
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