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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 127

1858 - Leipzig : Engelmann
127 Geschichte der Karolinger. §. 199. Sechzehn Jahre regierte Pipin kräftig und ruhmvoll über das fränkische Reich, das weit in Süd - und Mitteldeutschland hineinreichte, und theilte es bei seinem Tode unter seine zwei Söhne Karl und Karlmann. Als letzterer schon nach drei Jahren starb, wurde durch Beschluß der Reichs- stände Karl der Große Alleinherrscher der Franken. Er führte viele Kriege und beförderte christliche Bildung und bürgerliche Ordnung. Um die Grenzen seines Reichs zu schützen und zugleich das Christenthum zu verbreiten, bekriegte er 31 Jahre lang den Sachsenbund, der aus mehreren heidnischen Völkern an der Weser und Elbe bestand. Diese Völker lebten ohne Städte in freien Gemeinden unter ihren Grasen und Edelingen und ihr Kamps galt den höchsten Gütern, der Freiheit und der Religion ihrer Vorfahren. Karl eroberte die Eresburg, im Süden des Teutoburger Waldes „unter großen Erinnerungen der Vorzeit", zerstörte ihr Nationalheiligthum, die Jrminsaul, jenen riesenhaften Baum, der nach dem Glauben des Volks das All trug, und nöthigte die Sachsen zu einem Frieden. Dann folgte er dem Rufe des Papstes Adrian gegen den Langobardenkönig Desiderius. Mit einem bei Gens ge- sammelten Heere setzte er über den St. Bernhard, erstürmte die Alpenpässe und eroberte Pavia. Destderius endete seine Tage in einem fränkischen Kloster. Karl ließ sich in Mailand die lombardische Krone aussetzen, vereinigte Oberitalien mit dem Frankenreich und bestätigte dem Papst die Schenkun- gen Pipins. §. 200. Während Karls Abwesenheit hatten die Sachsen die fränkischen Besatzungen verjagt und ihre früheren Grenzen hergestellt. Da rückte Karl aber- mals in ihr Land, besiegte sie und zwang die Häupter des Volks auf einer Zu- sammenkunft in Paderborn zur Unterwerfung. Allein ihr streitbarer Herzog Witukind war zu den Dänen geflohen und bestätigte den Vertrag nicht. — In den beiden folgenden Jahren kämpfte Karl in Spanien gegen die Mau- ren, eroberte Pa mp luna undzaragossa und fügte alles Land bis zum Ebro als spanische Mark seinem Reiche bei. Aber auf dem Rückzug erlitt die von Roland geführte Nachhut in dem Thale Roncevalles eine Nieder- lage, wobei die tapfersten Helden der Franken den Tod fanden. Rolands Kampf bei Roneevalles wurde von den Dichtern des Mittelalters vielfach besungen (Rolandslied §. 249). — Diese Entfernung benutzten die Sachsen zu einem neuen Aufstand und drangen verheerend bis an den Rhein. Karl eilte herbei, schlug sie wiederholt und unterwarf das Land von Neuem. Er führte die frän- kische Gau - und Gerichtsverfassung ein und stellte fränkische oder befreundete sächsische Edelleute an ihre Spitze. Als er sie aber zum Heerbann gegen die slavischen Völker im Osten gebrauchen wollte, überfielen sie die mitziehenden Franken am Suntal (zwischen Hannover und Hameln) und erschlugen sie. Dies forderte Rache. Verwüstend durchzog der fränkische Machthaber das Land und hielt dann in Verden an der Aller strenges Gericht. 4500 Gefangene büßten mit ihrem Blute für die Schuld ihrer Brüder. Dadurch entbrannte der Krieg mit neuer Heftigkeit. Als aber die Schlacht an der Hase wider die Sachsen entschied, wurde der lange Streit beendigt. Die Herzoge Witukind undalbion und die übrigen Häupter gelobten Treue und Heeresfolge und ließen sich taufen. Ihrem Beispiele folgte das Volk. Acht Bisthümer, die bald zu Städten anwuchsen (Osnabrück, Minden, Verden, Bremen, Pa- derborn, Münster, Halberstadt, Hilvesheim) sorgten für Erhaltung und Ver- breitung des Christenthums unter den Sachsen. Einige Jahre später jedoch führte der drückende Heerbann und die ungewohnte Abgabe des Zehnten an die Kirche einen nochmaligen Aufstand herbei, der die Wegsührung von 768. 77». 772. 774. 777. 783. 78ñ.
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