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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 187

1858 - Leipzig : Engelmann
187 Ungarn. Hanseaten, die eine feste Bereinigung der drei Reiche auf alle Weise zu hindern ^ suchten, nährten diese Zwietracht aus Selbstsucht. Mit Christian 1. kam das q»»»- Haus Oldenburg an die Regierung in Dänemark; zugleich erlangte aber 1481 auch Schweden einen klugen und tapfern Reichsverweser in Stensture. Arm Dieser bändigte den Trotz des Adels, hob den Bürger- und Bauernstand, i«i- gründete die Universität Upsala und rief fremde Gelehrte und Buchdrucker ins 1504 Land. Sten Sture regierte das Land fast unumschränkt; als aber sein zweiter Nachfolger Sten Sture der jüngere mit dem Erzbischof von Upsala zer- fiel, gelang es dem gewaltthätigen Christian Ii. mit Hülfe des letztern, die Herrschaft Dänemarks über Schweden wieder neu zu begründen. Sten Sture ,-2,,. wurde im Felde besiegt und tödtlich verwundet, worauf Christian Ii. vier und neunzig der einflußreichsten und mächtigsten Edlen in Stockholm enthaupten ließ (Stockholmer Blutbad). Diese Härte löste nach wenigen Jahren auf immer das Band zwischen Dänemark und Schweden. 7. Angarn. §. 298. Bald nachdem Ott0's Sieg auf dem Lechfeld e (§. 210.) den Streifzügen der Ungarn ein Ende gemacht, bekehrte sich Geisa zum Christen- 9t;i- thum und ließ durch deutsche Missionare die Lehre des Evangeliums auch sei- nem Volke mittheilen. Was er begonnen, führte sein Sohn Stephan der^Hciuqc Heilige, der vom Papst die Königswürde und die heilige Krone erhielt,c 1000 zur Vollendung. Er sorgte für Verbreitung des Christenthums, dem die Magyaren theils aus Liebe zu einem wilden ungebändigten Leben, theils aus Haß gegen die Deutschen abhold waren, indem er Bisthümer gründete und Benediktinermöncheins Land rief; er ordnete den Staat, indem er das Königreich in Comitate (Gespanschaften) theilte und den von ihm er- nannten Vorstehern die Leitung des Kriegswesens, der Verwaltung und der Rechtspflege zutheilte; er ward Gesetzgeber, indem er das Volk an bürger- liche Ordnung, an Ackerbau und Gewerbsamkeit gewöhnte. Aber die kriegeri- sche Natur der Magyaren und ihr Widerwille gegen die christliche Cultur des Abendlandes, die statt der alten Freiheit Leibeigenschaft, Frohndienste und be- schwerlichen Landbau brachte, führte nach Stephans Tod verwildernde Kämpfe und neue Verwirrung herbei. — Unter Geisa Ii. ließen sich Schaaren flan-^^' drischer und niederdeutscher Ansiedler in Siebenbürgen nieder, welche unter Dem Namen Sachsen bis auf den heutigen Tag ihre vaterländischen Sitten, Sprache und Einrichtungen beibehalten haben. Sie haben das Land durch Fleiß und Ausdauer aus einer Wüste in einen blühenden Landstrich mit reichen Städten und wohlhabenden Dörfern umgeschaffen und sich ihre großen Frei- heiten gegen alle Anfechtungen kräftig gewahrt. Im 13. Jahrhundert erzwan- gen die ungarischen Großen (Magnaten) von König Andreas Ii. einen 1234- Freibrief (das „goldene Privilegium"), der dem Adel und Klerus wichtige Rechte zusicherte und, wie in England die Magna Charta (§. 276.), die Grundlage zu Ungarns freier Verfassung legte. Eine Verletzung des „gol- 1301' Denen Privilegiums" durch den König berechtigte den Adel zu bewaffneter Wi- dersetzlichkeit. h. 299. Als mit König Andreas Iii. das arpadische Königsge-^,^ b schlecht ausstarb, wurde Ungarn ein Wahlreich. Da kam Ludwig der'©«fe' Große aus dem zu Neapel regierenden Hause Anjou (§. 291.) auf den Thron, Unter diesem ausgezeichneten König erlangte Ungarn den Höhepunkt seiner äußern Macht und innern Blüthe. Er erwarb die Krone von Polen, dehnte Ungarns Grenze an der Niederdonau aus und machte die Venetianer
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