Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 232

1858 - Leipzig : Engelmann
Die neue Zeit. 232 Bourbon, und dem Admiral v. Coligni, Gelegenheit, sich durch Anschluß an diehugeno tten zu stärken. Die Parteiung wuchs mit jedem Tag; die Einen suchten die Andern zu stürzen und mit Hülfe des Königs ihrer Sache den Sieg zu verschaffen. Der Reichstag von Orleans wurde von beiden als passen- der Zeitpnnkt zur Ausführung dieses Vorhabens ausersehen. Die Guisen er- langten die Oberhand. Schon befanden sich die Häupter der Hugenotten in ix H^^t, als der plötzliche Tod des Königs eine Wendung der Dinge herbeiführte. 1560- Während der Minderjährigkeit des neuen Königs Karls Ix. trat die Königin- 1374 Mutter Katharina v. Medicis an die Spitze der Regierung, und die Bour- bons nahmen die ihrer Geburt entsprechende Stellung ein. Erzürnt über ihre Zurücksetzung begaben sich die Guisen mit ihrer Richte Maria Stuart uach Lothringen, von wo aus letztere bald nachher mit Wehmuth und Trauer ihre Rückreise nach Schottland antrat. §. 362. Die Entfernung der Guisen vom Hofe war für die Reformirten vortheilhaft. Sie erlangten Duldung. Ergrimmt über dieses Zugeständniß schloß der Herzog von Guise mit einigen andern mächtigen Edelleuten einen Bund zur Erhaltung des alten Glaubens in Frankreich, und begab sich nach Paris zurück. Auf dieser Rückreise wurde von den Guisen und ihrem Gefolge an den in einer Scheune zum Gottesdienst versammelten Calviniften des Städt- 1362, chens Vassy ein schreckliches Blutbad angerichtet, was das Signal zu den Religionskriegen gab. Die Verletzung der gestatteten Glaubensfreiheit durch diese blutige Gewaltthat schrie um Rache. Bald war ganz Frankreich in zwei feindliche Heerlager getheilt, die einander mit heftiger Erbitterung und 2" . ' ¿7-L1 wilder Religionswuth bekämpften. Schaudervolle Gräuelthaten wurden be- v gangen und das Reich in seinen innersten Fugen erschüttert. Die Katholiken erlangten römische und spanische Hülfe, die Protestanten wurden von England unterstützt, Dentschland und die Schweiz gaben Söldner. Rach der unentschie- i.*63. denen Schlacht von D reur, und nach der Ermordung des Herzogs Fran z von Guise bei der Belagerung von Orleans trat ein kurzer Friede ein, der den Calviniften aufs Reue Religionsduldung zusicherte, aber wenig Beachtung fand. Bald standen die Parteien abermals bewaffnet einander gegenüber; al- lein trotz der Tapferkeit der Hugenotten in der Schlacht von St. Denis, 156s- wo der alte Montmorenci, der Anführer des katholischen Heeres, fiel, blieb das Uebergewicht doch auf Seiten der Katholiken, namentlich seitdem Ka tharina v 0 n Medi cis, die bisher zwischen beiden Parteien geschwankt hatte, entschieden auf die katholische Seite getreten war. Der Anblick der zer- störten Crueifire und heiligen Gegenstände auf einer von der Königin und ihrem Sohne unternommenen Reise und der Rath des Herzogs von Alba, mit dem beide in Bayonne eine Zusammenkunft hielten, hatten diese Sinnes- änderung bewirkt. Rach mehreren blutigen Treffen in der Gegend von La Rö- chelte, welches die Hugenotten als Waffenplatz erkoren, und nachdem tn einem derselben der tapfere Hugenottenführer Conde meuchlings ermordet 1370. worden, kam der Fri ed e v 0 n S t. G erm ain zu Stande, worin den Calvi- nisten aufs Reue Religionsübung zugesichert ward. Conde's Reffe, Heinrich von Bourbon, der von seiner Mutter Jo h anna v. Albret in Calvins Lehre erzogen worden war und das Ländchen Bearn in den Pyrenäen be- herrschte, zugleich aber auch den Titel eines Königs von Navarra führte, trat nunmehr an die Spitze der Hugenotten; die Seele des Ganzen war jedoch der tapfere Coligni, der dem Prinzen als Führer und Rathgeber zur Seite stand. §. 363. Seit dem Frieden galt Coligni viel bei Hof. Der junge König
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer