Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 298

1858 - Leipzig : Engelmann
298 Nov. 1780. 1778 19. Oct. 1781. 1782. Sept. 1782. Nov. 1782. 1783. Neueste Geschichte. macht der Briten zu beschränken, die während des Kriegs den freien Seehandel störten, durch ihre Kaper alle Meere beherrschten und die Schiffe aller Völker durch lästiges Untersuchen nach verbotenen Maaren (Contrebande) behelligten, schloß Katharina Ii. mit mehreren Seestaaten einen Vertrag, wodurch dem Grundsatz: „Neutrales Schiff! Neutrales Gut!" Geltung verschafft und der Handel der neutralen Staaten an der Küste und in den Häfen der kriegführen- den Mächte gestattet sein sollte. Diesem Neutralitätsbund traten allmählich bei: Rußland, Dänemark, Schweden, Preußen, Oestreich, Neapel und Portugal; aber Holland, dessen Anschluß seiner Lage und Seemacht wegen besonders wichtig gewesen wäre, zögerte so lange, bis England von dem Vorhaben Kunde erhielt und sich beeilte, den Holländern den Krieg zu erklären, ehe diese ihre Beitrittserklärung nach Petersburg gelangen lassen konnten. Dadurch schied Holland aus der Zahl der neutralen Mächte und konnte folglich dem Bunde nicht mehr beitreten. Pitt erlebte diese Wendung des Krieges nicht mehr. Eine heftige Rede erschütterte seine geschwächte Gesundheit dermaßen, daß er im Parlament umfiel und bald nachher auf seinem Landhause verschied. §. 457. Nie war Englands Seeherrschaft mehr bedroht als jetzt. Aber was zum Verderben des stolzen Jnselvolks ersonnen war, diente theilweise zu seiner Verherrlichung. Holland, wo der Erbstatthalter Wilhelm V. und sein ehemaliger Vormund und steter Rathgeber Ernst von Braunschweig ganz auf Seiten der Engländer waren, indeß die Aristokraten aus Handelsinteressen mit Frankreich in Verbindung standen, wurde durch diesen Krieg in seinen Ko- lonien, in seinem Handel und in seiner Schifffahrt beeinträchtigt; die franzö- sisch-spanische Flotte wurde von dem englischen Admiral R odney wiederholt geschlagen; und Katharina von Rußland gab den Neutralitätsbund wieder auf, was dessen Auflösung zur Folge hatte. Nur in Amerika war das Kriegs- glück den Engländern entgegen. Der wackere General Cornwallis wurde von dem französisch - amerikanischen Heere beiuorktown so eingeschlossen, daß er sich mit seiner ganzen Mannschaft ergeben mußte. Dagegen endigte die Belagerung von Gibraltar, auf welche die Blicke von ganz Europa ge- richtet waren, mit einer Niederlage der Feinde Englands und bedeckte den Commandanten Elli o t und seine meist hannöverischen Truppen mit ewigem Ruhme. Die feste Stadt Gibraltar, die im spanischen Erbfolgekrieg in den Besitz der Engländer gekommen, wurde schon lange durch französische und spanische Truppen von der Landseite blockirt und sollte nun auch von der Seeseite vermittelst „sch w i m- mender Batterien" belagert werden. Diese von dem französischen Ingenieur d'arxon gemachte Erfindung bestand darin, daß eine Anzahl entmasteter Schiffe mit einem elastischen schrägen Dache von nassen Häuten bedeckt wurde, mittelst welcher man sich der Festung ohne Gefahr nähern zu können hoffte. Aber diese mit den ungeheuersten Kosten ausgeführte Unternehmung erwies sich bald als nichtig. Die schwimmenden Batterien mit ihren Dächern von Häuten wurden durch glühende Kugeln in Brand gesetzt und zerstört und dadurch der ganze Plan vereitelt. Gibral- tar blieb im Besitze der Engländer. §. 458. Mittlerweile waren die bisherigen Oppositionsglieder For, Burke, Sheridan ins Ministerium gekommen. Diese waren einem fried- lichen Uebereinkommen mit Amerika auf die Bedingung der Unabhängigkeit der „Vereinigten Staaten" mehr geneigt als ihre Vorgänger. Bald nach der Belagerung von Gibraltar wurden daher Unterhandlungen eingeleitet, die dann im Januar des folgenden Jahrs den Frieden von Versailles herbeiführten.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer