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1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 373

1858 - Leipzig : Engelmann
Griechenlands Freiheitskampf. 373 6. Griechenlands Frei Heils Kampf. §. 553. Als die öffentliche Lebensthätigkeit der europäischen Völker voll der heiligen Allianz in festen Banden gehalten wurde, erzeugte die Kunde von Griechenlands Erhebung gegen die Türken eine mächtige Begeisterung und weckte in den erschlafften Völkern ein neues politisches Interesse. Alerander Upsilanti, ein in russischen Kriegsdiensten stehender moldauischer Edelmann, trat in seinem Vaterlande zuerst als Befreier auf und erließ, mit Hinweisung auf russischen Schutz, an die Hellenen einen Aufruf, das türkische Joch abzu- schütteln. Ein weitverzweigter Bund, Hetäria, dessen geheimer Zweck Los- reißung von der Türkei war, kam dem Beginnen zu Statten. In Kurzem stan- den Morea (Peloponnes), Livadien (Hellas), Theffalien und die griechischen Inseln unter den Waffen. Aber die erwartete Hülfe Rußlands blieb aus. So gerne auch Kaiser Alerander aus religiösem Mitgefühl und aus politischem In- teresse die Erhebung begünstigt hätte, der Einfluß Metternichs, welcher auf dem Congreß von Laybach den Aufstand der Hellenen in eine Linie stellte mit den gleichzeitigen demokratischen Bewegungen in Italien und Spanien, hinderte jede Unterstützung der Griechen. — Die Türken schäumten vor Wuth und nahmen blutige Rache. Der Patriarch vonkonstantinopel, dasoberhaupt der griechischen Kirche, wurde am Ostertag durch die christenfeindlichen Moham- medaner vom Hochaltar gerissen und mit seinen Bischöfen an dem Hauptthore seiner Kirche ausgehängt; die meisten griechischen Familien (Phanarioten) der Hauptstadt starben eines gewaltsamen Todes oder mußten als Bettler in die Verbannung wandern. Die heilige Schaar der Griechen unter Upstlanti's Führung unterlag der türkischen Uebermacht in der Walachei und würde in dem Verzweiflungskampse bei Dragaschan, wo sie mit dem Heldenmuth eines Leonidas focht, gänzlich aufgerieben. Upsilanti flüchtete sich nach Oestreich, mußte aber Jahre lang in einer ungarischen Festung schmachten. Der Fall der hochherzigen Streiter bewies, daß sie von einem andern Geiste beseelt seien, als die spanischen und italienischen Freiheitskämpfer. h. 554. Ein furchtbarer Nationalkrieg brach jetzt in allen Gegenden des griechischen Landes aus. In Morea waren die wilden streitbaren Main öl- ten des Taygetus aufgestanden unter der Anführung M a u r o m i ch a l i 'S und Kolokotroni's; bald folgten die übrigen Bewohner des Peloponnes, von Demetrius Upsilanti, Alexanders Bruder, zu planmäßiger Kriegführung angehalten. Zugleich stritten die Griechen in Livadien und auf den Inseln mit Ruhm und Erfolg; ihre Tapferkeit erinnerte an diethaten dervorfahren, so wenig hellenisches Blut auch in den Adern der Neugriechen fließen mag. Theilnehmend blickten die europäischen Völker auf den Riesenkampf im Osten und eilten, durch Philhellenen-Vereine Geldmittel und Streitkräste zu sammeln, um den Muth der Kämpfer, die sich im Anfang des Jabrs 1822 un- lerdem. U psil anti und Maurokordato zu einer republikanischen Staats- form geeinigt, aufrecht zu erhalten. Galt es doch, Cultur und Christenthum gegen rohe Barbaren zu schützen. Während die Fürsten des heiligen Bundes aus Liebe zur Ruhe ein christliches Volk den Streichen ungläubiger Mordban- den blosstellten, zogen Schaaren fremder Philhel lenen unter Normann's u. A. Führung in das alte Vaterland europäischer Gesittung. Der englische Dichter Byron widmete sein Talent, sein Vermögen und seine Thatkraft der «Lache Griechenlands, wo Klima und Anstrengung ihm bald den Tod gaben. — Trotz der Zwietracht und Selbstsucht der griechischen Führer war bis zum Jahr 1825 der Sieg größtentheils mit den hellenischen Waffen. Da erlangte die Pforte eine mächtige Stütze in Mehemet Ali, der als Pascha von März 1821. 19. Juni 1821. 19. April 1824.
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