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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 196

1867 - Berlin : Vahlen
196 Die Schweizer. § 314—315. Geschütze und den Schlachthaufen des Feindes mit unwiderstehlicher Gewalt. Bald wieder dasselbe Grauen im Feindesheer, dieselbe Flucht wie bei Granson, und eine noch viel blutigere Niederlage. Boten mit „siegverkündenden Zweigen" eilten in alle Städte der Schweizer und bald meldete allgemeines Freudengeläute bis hoch in die Alpen den ruhmvollen Sieg.*) Das ganze deutsche Volk feierte denselben mit, denn in Karl war ein Feind deutscher Art wie deutscher Freiheit gedemüthigt. Der Herzog war von dem Tage an wie zerstört im Ge- müth. Als die Schweizer, dem Neue von Lotharingen zur Wiedergewinnung seines Landes behilflich, noch einmal gegen ihn ins Feld zogen, trafen sie bei Nancy 6. Jan. 1477 nur noch das Schattenbild feiner alten Größe. Hier fiel der stolze Herzog durch die Hand eines Schweizers auf der Flucht; nur mit Mühe erkannte man den von Blut und Eis entstellten Leichnam. § 315. Die Freiheit der Schweizer, der Nuhm ihrer unüberwindlichen Kriegsart stand nun fest. Denn die Siege über Oestreich und Burgund hatten gezeigt, wie überlegen ein leichtbewcgliches Fußvolk den schweren, unbehilflichcn, gepanzerten Rittern war. Fortan begann die Schweizer Infanterie überall, Do es wart an dem morgen früh da ruckt man fast gen Murten zu durch einen grünen walde. des wurden die in Murten froh, den hertzogen fand man gewaltig do: da hub sich ein schlacken balde. Sy warten sich ein kleine fast: darnach sach man sie fliechen fast; gar vil die, wurden erstochen der fussknccht und der kürisser. das feld lag voller glen und sper die an ihn wurden zerbrochen. Einer doch her, der andere hin, do er meint wol verborgen sin: man thoet sy in den hursten: kein grösser not sah ich nie me; eine grosse schaar luff in den see, wie wol sy nit was dursten. Sy wüten drin bis an das künn; dennoclit schos man fast zu in, als ob sie enten weren; man schifft zu inen und schlug sy zu tod, der see der wart von blute rot; jemmerlich hört man sy pleren. Gar vil die klummen uf die böwm, wiewol ir nieman mocht haben gcem: man schoss sy als die kregen; man stachs mit spiessen über ab; ir gefider inen kein hilff gab; der wind mocht sy nit wegen. Die schiacht wert uff zwo gantze mil: dazwüschen lagen Walchcn vil zerhowen und zerstochen, des dancken gott früh linde spath das er der frommen gesellen tod zu Granson hat gerochen. Veit Webers Lied.
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