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1. Geschichte des deutschen Volkes - S. 331

1867 - Berlin : Vahlen
6. Marengo. Friede zu Luneville. Reichsdeputationshauptschluß. § 556—559. Zz1 Schweiz gerufen, machte er den wunderbarsten Alpenübergang, von dem die Ge- schichte zu erzählen weiß. Von den jähen Höhen herabgestiegen, fand er Russen und Oestreicher bei Zürich (wo im Frühjahr Erzherzog Karl gesiegt) von Massena geschlagen, und mußte sich auf neuen, furchtbaren Märschen tn’8 Rhein- thal werfen. Schon aber herrschte innerer Zerfall in der Coalition. Paul I., der eifrig die alten Ordnungen hatte wiederaufrichten wollen, hatte Oe streich im Verdacht, nur nach Vergrößerung in Baiern und Sardinien zu streben; Eng- land hatte in Verbindung mit russischen Truppen einen unglücklichen Feldzug in Holland gemacht. So rief Paul I. sein Heer zurück, und die zweite Coali- tion begann sich zu lösen. 6. Marengo. Friede zu Luneville. Reichsdeputationshaupts^luß. § 557. Unterdessen war Bonaparte aus Aegypten zurückgekehrt, hatte am 18. Brumaire (9. Rov.) 1799 die bisherige französische Regierung, das Di^ctorium, gestürzt und sich zum ersten Cónsul wählen lassen. Von nun an herrschte er durch seine militärische Gewalt in Frankreich absoluter, als irgend ein anderer Fürst Europa's in seinem Lande. Er bot sogleich in einem Briefe voll hochklingender Worte den Monarchen Englands und Oestreichs die Friedenshand; als diese verschmäht wurde, hatte er den Schein der Gerechtig- keit in einem neuen Feldzuge für sich. — Schon im Frühjahr drang Moreau siegreich bis nach Baiern vor, während Massena den östreichischen General Melas durch die hartnäckige Vertheidigung von Genua ermüdete. Bonaparte sammelte indessen heimlich an verschiedenen Stellen im östlichen Frankreich ein Heer, vereinte es plötzlich und begann vom Rhonethale aus seinen Uebergang über den großen Bernhard (16.—20. Mai 1800). Glücklich kam er im Thal der Dora Baltea an, am Fort de Bard vorüber, und gelangte in die Lombardische Ebene. Z 558. Das östreichische Heer hatte indessen Genua erobert. Jetzt, von Bonaparte plötzlich in der Flanke angegriffen, sah es sich genöthigt, umzukehren. Am 14. Juni 1800 kam es zur blutigen Schlacht von Marengo. Schon glaubte sich der östreichische Feldherr Melas des Sieges sicher, als französischer Seits Desaix, eben erst aus Aegypten zurückgekehrt, auf dem Schlachtfelds erschien und durch den ungestümen Angriff seiner Garden den Sieg für die Franzosen mit seinem Leben erkaufte. Ganz Oberitalien siel in die Hände der Sieger, denen die Oestreicher nun Waffenstillstand boten; alle Siegesfrüchte des vergangenen Jahres (§ 556.) waren verloren. Oestreich, nun noch fester mit England verbündet, suchte in einem langen Waffenstillstand Zeit zu gewinnen. Als derselbe, ohne zum Frieden zu führen, ablief, brachte Moreau den Oest- reichern auf dem Plateau zwischen Isar und Inn bei Hohenlinden (3. Dez. 1800) eine vollständige Niederlage bei, in Folge deren er über die Ens bis ins Herz des Kaiserstaates vordrang. § 559. Nun war auch Oestreich zum Frieden genöthigt. Bonaparte, bereits in inniger Freundschaft mit dem wankelmüthigen Paul I. von Rußland, war in der Lage den Frieden dictiren zu können. Kaiser Franz mußte ihn zu Luneville 9. Febr. 1801 zugleich im Namen Oestreichs wie des deutschen Reiches schließen. Es ward darin auf den Frieden von Campo Formio (§ 552.) zurückgegangeu; als Grenze Oestreichs in Italien wurde die Etsch, als Grenze Deutschlands gegen Frankreich der Rhein anerkannt. Aber auch die Herzöge
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