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1855 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Mürdter, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Bürgerschule, Lateinschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Lateinische Schule, Pädagogium, Realschule, Töchteranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
2 Einleitung.
schäften unentbehrlich sind, nämlich die Geographie und Chronologie, die
Epigraphik oder Inschriftenkunde, die Genealogie, die Heraldik oder Wap-
penkunde, die Sphragistik oder Siegelknnde, die Diplomatik oder Kenntniß
der Urkunden und bereu Abfassung und die Numismatik oder Münzkunde.
Der leichteren Uebersicht wegen theilt man die Geschichte in Perio-
den (Zeiträume), welche mit solchen Ereignissen beginnen oder schließen,
die Epoche machten, d. h. von tiefgreifendem Einfluß auf das innere oder
äußere Leben der Menschheit waren.
Mit Beziehung ans das äußere Leben unterscheidet man alte, mitt-
lere, neue und neueste Geschichte: die alte schließt mit dem Untergang
des weströmischen Reichs; die mittlere mit der Entdeckung Amerika's; die
neue beginnt mit der Reformation; die neueste mit der französischen Revo-
lution.
Mit Rücksicht auf das innere Leben der Menschheit aber theilt man
die Universalgeschichte in die Geschichte der Welt vor Christus,
und in die nach Christus.
Erstere zerfällt wieder in 2 Perioden: in die Zeit des orientali-
schen und in die Zeit des griechisch-römischen Alterthums; die
Zeit nach Christus theilt sich ebenfalls in 2 Hauptperioden. In der ersten
gieng die Kirche nach Ueberwindung des Heidenthnms die Verbindung mit
dem Staat ein, errang selbst die Weltherrschaft, und wurde zuletzt selbst
weltlich; worauf in der zweiten Periode in der Reformation der
Geist der Völker von der Kraft des göttlichen Wortes bewegt unter dem
Vorgang der deutschen Nation die hierarchischen Fesseln abstreifte und nach
freiern Formen in Staat und Kirche rang, — durch deren mißbräuchliche
Anwendung aber aus dem gewonnenen Mittelpunkt des Lebens vielfach
wieder heraustrat und auf dem Wege der Revolution eine falsche Frei-
heit anstrebte, welche dem Widerchristenthum Bahn machte, dessen völlige
Besiegung erst durch den Arm des Herrn aller Herren erfolgen und dem
Reiche Raum geben wird, in welchem „Gerechtigkeit und Friede sich küssen"
werden.