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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 25

1855 - Heidelberg : Winter
25 §. 21. Saul's Regierung. ten, der ihnen dann in ihrer Noth muthige Glaube ns Helden er- weckte, welche sie wieder vom Druck erlösten und zur verlassenen Bun- des-Ordnnng zurücksührten. Solche Helden, Richter genannt, waren: Athniel, Ehud, Samgar, Barak (mit ihm die Prophetin Debora)' Gideon, J ephth a,S im son. Während dieser Richterzeit, welche etwa 320 Jahre währte, stund jeder Stamm für sich abgesondert unter seinen Stammesfürsten, ohne daß ein gemeinschaftliches Oberhaupt vorhanden gewesen wäre. - ' Der letzte und bedeutendste unter den Richtern war Samuel 1140 Er erneuerte den Bund des Volks mit Jehova, demuthigte -mit ge-^ Ehr. waltiger Hand die übermächtig gewordenen Philister und erwarb sich ein besonderes Verdienst um Israel dadurch, daß er Prophetenschu- len errichtete, in welchen begabte Jünglinge und Männer zusammen lebten und herangebildet und so eher befähigt wurden, Propheten zu werden, d. h. Offenbarungen vor: Gott zu empfangen und dieselben dem Volke und den Königen zu verkündigen. Diese Prophetenschulen wurden ein Hauptmittel zur Reubelebnng des Volks als Nation.- 4 Israel theokratische Monarchie. 1. Saul's Regierung. §.21. Als Samuel alt war, und seine Söhne als Unterrichter das Recht beugten und nicht in seinen Wegen wandelten, verlangte das Volk, das die Sitten der Heiden nur gar zu gerne nachahmte, einen sicht- baren König, den sie, obwohl gegen den Willen Samuels, im Jahre1095 erhielten. Saul, aus dem Stamme Benjamin, war der Erwählte, der aber erst nach seinem Sieg über die Ammoniter allgemeine Anerkennung fand, und nachdem Samuel sein Richteramt niedergelegt hatte, anfangs im Sinne der theokratischen Verfassung regierte. Allmählig aber verfiel er in weltliche, selbstsüchtige Politik, verließ das göttliche Gesetz und wurde deßhalb vom Herrn verworfen. Nun erhielt Samuelvon dem-Herrn den Befehl, den jungen David, Jsai's Sohn, aus dem Stamme Juda, in der Stille zum Könige zu salben. Bald kam derselbe an den Hof, um den von einem finstern Geiste gequälten König durch sein Saitenspiel zu erheitern, schlug den Riesen Goliath, und wurde des Königs Schwiegersohn. Als er aber nach mehrern Siegen über die Philister der Liebling des Volkes wurde, fieng der darüber mißtrauisch gewordene Sanl an, ihn mit großer Er- bitterung zu verfolgen. David mußte sich in Höhlen und Wüsten ver- bergen und zuletzt zu dem Philisterkönig Achis flüchten. Aus dieser schwe-
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