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1855 -
Heidelberg
: Winter
- Autor: Mürdter, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Bürgerschule, Lateinschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Lateinische Schule, Pädagogium, Realschule, Töchteranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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§. 90.. Stiftung germanischer Reiche im Westen.
Eine andere Schaar germanischer Völker, Angeln und Sachsen,
zogen unter Hengist und Horst dem brittischen Könige Vortigern gegen
die Picten zu Hilfe und legten den Grund zu den nachmaligen sieben
angelsächsischen Königreichen.
Unterdessen hatte Attila die in Südrußland nomadisch lebenden Hnn-
nenstämme alle unter sein Scepter vereinigt und das große Hunnenreich
gegründet. Er schlug die Heere des oströmischen Kaisers Theodo-444
sius Ii., wendete sich dann nach Westen und drang in Gallien ein?
Dort aber wurde die „Gottesgeißel" von den Weströmern und Westgothen 451
in der Hunnenschlacht auf den catalauni sch en Feldern
(bei Chalons an der Marne) gänzlich geschlagen, so daß er nach Panno-
nien zurückgieng. Nach einem neuen Einfall in Italien, der durch die
Flucht der Veneter die Gründung der nachmaligen Republik Venedig
herbeiführte, starb Attila plötzlich und sein Reich zerfiel.
Ii. Das Mittelalter.
I. Untergang des weströmischen Reichs und Sieg
des Germanenthums.
Dtttmar's hiftor. Atlas. Taf. Viii. vergl. mit Vii.
1. Stiftung germanischer Reiche im Westen.
§. 90. Nachdem Rom und Italien noch mehrere Jahre unter den Plün-
derungszügen verschiedener Barbarenvölker gelitten hatte, stieß endlich
Odoaker, der Anführer der deutschen Soldtruppen im Jahr 476
den jungen Kaiser Romulus Momyllus (Augustulus) vom Thron.
Nach dem Tode des Gegenkaisers Julius Nepos machte er sich zum
Herrn von Italien, welches er als deutscher Heerkönig und römischer
Patricins mit Verstand und Mäßigung beherrschte.
Um dieselbe Zeit unterwarf Chlodwig, König eines fränkischen
Stammes in Belgien, nach Besiegung des letzten fränkisch-gallischen
Statthalters mit List und Gewalt die übrigen fränkischen Stämme seinem
Scepter, und gründete so das fränkische Reich, 486
das er durch seine Siege über die Allemannen bei Zülpich (496),
über die Burgunder bei Dijon (501)^ und über die Westgothen bei
Vougle (507) bedeutend erweiterte.
Chlodwig, zuvor noch Heide, gelobte im Gedänge der Schlacht bei
Zülpich Christ zu werden und ließ sich nach dem Siege mit 3000 Franken
taufen, ohne sich jedoch durch das Christenthum innerlich umwandeln zu las-
sen , denn er war nach wie vor ein Mensch voll Hinterlist und Grausamkeit,
der zwei seiner Verwandten mit eigener Hand tödtete, die andern aber um-