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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 104

1855 - Heidelberg : Winter
104 §. 103. Die schwäbischen Kaiser- der herzustellen und das Papstthum zu demüthigen. Daher suchte er in fünf Römerzügen die kaiserliche Hoheit über Italien gegenüber den vom Papst Alexander Iii. begünstigten lombardischen Städten wieder geltend zu machen. Als er nach Beendigung des ersten Zugs, auf welchem er einige kleinere widerstrebende lombardische Städte streng bestrafte, dem Herzog Heinrich dem Löwen für seine Hilfe auch Bayern zurückgegeben und den Herzog Welf mit den mathildischen Gütern (Tos- cana) belehnt hatte, bestrafte er auf den: zweiten italienischen Zug das hartnäckig widerstrebende Mailand mit Zerstörung, und verschaffte sich die lombardische und römische Krone. Aber durch die Felonie (Le- heustreubruch) Heinrichs des Löwen verlor er aus dem fünften Zug 1176 die Schlacht bei Legnano, und mußte nun die Versöhnung mit dem Papst und den Lombarden suchen. Dadurch war die Ueber- macht der Kirche entschieden. Als der Kaiser nach Deutschland zurückgekehrt war, bestrafte er den treulosen Heinrich mit der Reichsacht, und vertheilte seine Lehen unter andere Fürsten. Otto von Wittelsbach, der dem Kaiser auf seinem ersten Römerzuge ganz besonders treue Dienste geleistet hatte, erhielt 1180 das Herzogthum Bayern und wurde so der Stifter des noch jetzt re- gierenden Fürstenhauses der Wittelsbacher. Heinrich der Löwe erhielt nach einiger Zeit nur seine Erbländer Braunschweig und Lüneburg zurück. Auf dem sechsten Zuge nach Italien fand der Kaiser bei den nun durch den Frieden von Sonst anz versöhnten Lombarden die freund- lichste und glänzendste Aufnahme und feierte in Mailand die Vermäh- lung seines Sohnes Heinrich mit Constanzia, der Erbin' von Neapel und Sicilien. Nachdem er noch Schwaben, Burgund, die fränkischen und welfischen Güter seinen Söhnen zu Lehen gegeben, unternahm er im 67. Lebens- jahre einen Krcuzzng, auf welchem er aber zum Leid für ganz Deutsch- land beiseleucia in Kleiuasien den schon oben erwähnten Tod fand. Sein Sohn Heinrich Vi. (1190—1197) entfremdete sich die Herzen seiner neuen Uuterthaneu in Neapel und Sicilien durch grausame Härte, und bekam dadurch auch den Papst zum Gegner. Sein Plan, Italien mit dem deutschen Reiche zu vereinigen und das griechische Kaiserthum zu erobern, wurde durch seinen frühen Tod vereitelt. Da die Ghibelliuen nun Heinrichs Bruder, Phstlipp von Schwa- den!, die Welfen Otto Iv.-, Heinrichs des Löwen Sohn, zum Kaiser wählten, so?entstand ein lojähriger verheerender Krieg, bis'philipp 1208 ermordet wurde, worauf Otto eine Zeit lang allein Kaiser war. Als er sich aber dem geistesstarken Papst Innocenz Iii., welcher unter- dessen die Papstmacht auf den höchsten Gipfel erhoben hatte, und^alle
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