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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 117

1855 - Heidelberg : Winter
§. 117. Frankreich. 117 bella's wurde noch erhöht durch die Eroberung von Granäda, sowie von Neapel und dem spanischen Navarra, das bis dahin von Frankreich ab- hängig gewesen war. Portugal erhob sich im 14. Jahrhundert durch glückliche Seekriege, welche seine Könige Dinis der Gerechte und Alfons der Kühne gegen die Mauren führten. Dos letzter» Sohn Pedro der Strenge ist bekannt durch das traurige Schicksal seiner Gemahlin, der schönen Jnez de Castro. Vom 15. Jahrhundert an beginnnn die wichtigen Seeentdeckungen der Portugiesen, indem unter I oh an n I. die In- - fein Porto Santo und Madeira, und durch den dritten Sohn Heinrich den Seefahrer 1439 die Azoren entdeckt, und um das Jahr 1450 das grüne Vorgebirg und Sierra Leone erreicht wurden. 3. Frankreich im 14. und 15. Jahrhundert. §. 117. In Frankreich war nach dem Tode Philipp's Iii., des Sohnes Ludwig's des Heiligen, Philipp Iv. der Schöne zur Regierung ge- kommen, der zugleich König von Navarra wurde (1285 —1314), ein äußerst herrschsüchtiger Fürst, der sehr willkührlich regierte. Er führte mit Eduard I. von England Krieg , der ihm aber keinen Vortheil brachte. Dann erlaubte er sich Eingriffe in die Kirchenordnung und wurde vom Papst Bonifacius Vi. gebannt. Philipp Iv. nahm diesen darauf gefangen und mißhandelte ihn so, daß er vor Aergcr in eine hitzige Krankheit siel und starb. Er berief zuerst zu den Reichstagen Abgeordnete der Städte als den dritten Stand (tiers-état), führte die Steuern ein und erregte durch Münzverschlechterung verschiedene Ausstände. Er war es auch, der den Papst Clemens V. veranlaßte, 1309 seinen Stuhl nach Avignon zu verlegen, wodurch die Kirche 70 Jahre lang in die Abhängigkeit vom Könige von Frankreich kam, was man „die babylonische Gefangenschaft der Kirche" nannte. Derselbe Papst bot auch Philipp Iv. die Hand zur grausamen Verfolgung und Aufhebung des Tempel- herrnordens (1312), dessen Güter der König an sich zu reißen trachtete. Nach dem Ausfterben des capetingischen Mannsstamms kam im Jahre 1328 das Hans Valois auf den französischen Thron. Gleich unter dem ersten Könige der neuen Dynastie, Philipp Vi., brachen die blutigen Kriege mit den Engländern ans. Er wurde von dem englischen König Eduard 114 und dessen Sohne, dem schwarzen Prinzen, 1346 bei Crecy ge- schlagen. Auch Philipps Sohn und Nachfolger Johann der Gute wurde von dem schwarzen Prinzen besiegt und gefangen, und mußte Calais, Guyenne, Poitou und andere Provinzen an England abtreten. Erst Karl V., der Weise, eroberte durch seinen ritterlich hel- denmüthigen Feldherrn Bertrand du Guesclin das meiste wieder. Unter
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