Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 39

1908 - Leipzig : Deichert
d. Die Nachfolger Karls des Groen. 2. Die spteren Karlinge. 39 Macht kam, verschied Ludwig der Fromme auf einer Rheiuinsel bei Ingelheim (840). 2. Die spteren Harlinge. 1. Streit der Brder. Nach dem Tode des Kaisers beanspruchte nun Lothar die Herrschaft der das ganze Reich, während Karl und Ludwig nach frnkischem Rechte die gleichmige Teilung unter die drei hinterlassenen Shne verlangten. Lothar verband sich mit den Shnen des verstorbenen Knigs Pippin und deren Anhange, während seine Brder sich zu gemeinsamer Abwehr seiner Bestrebungen ver-einigten. Bei Fontenoy (Departement Ionne) entschied 841 eine beraus blutige Schlacht*) zugunsten der beiden jngeren Brder. Diese schlssen ein Jahr darauf zu Straburg unter Eidgelbnis einen feierlichen Bund gegen Lothar, bei dem sie ihre Mannschaften selbst zu Zeugen anriefen,**) und nun schwand fr Lothar jede Hoffnung, der Gegner Herr zu werden. 2. Vertrag zu Verdun. Im Jahre 843 einigten sich daher die drei Brder in dem Vertrage zu Verdun der die Teilung des Vter-liehen Erbes. Karl erhielt den Westen des Reiches (die Flugebiete der Garonne, Loire und Seine), Ludwig das Land stlich vom Rhein, sowie ein Gebiet, das etwa die heutige Rheinpfalz und Rhein-Hessen umfat, und endlich Lothar den in der Mitte von der Nord-fee der die Alpen bis an die Grenzen von Unteritalien reichenden Streifen (auer Italien also wesentlich das zwischen dem Rhein einer-und der Rhone, Maas und Schelde anderseits gelegene Land) nebst der Kaiserwrde. Mit dem Vertrage zu Verdun bahnte sich die nationale Scheidung der Karlingischen Monarchie an. Das Ostfrankenreich Ludwigs um-fate einen Staat, dessen Einwohner, wenn auch nach Stmmen ge-schieden, doch in ihrer Sprache sich als ein Volk zu fhlen anfingen, wie sie es ihrer Abstammung nach auch waren. Sie nannten diese Sprache im Gegensatze zu der lateinischen Gelehrtensprache der Geist-lichen und der romauisierten Sprache ihrer westlichen Nachbarn die deutsche, d. h. die volksmige. Ebenso fhlten die Bewohner des Westfrankenreiches ihre romanische Eigenart jetzt lebhafter, nachdem sie von den rein germanischen Stmmen schrfer getrennt waren. In der Mitte zwischen beiden lag das Mischreich Lothars, in dem nrd- *) 40000 Krieger sollen auf Lothars Seite gefallen sein. **) Die Schwrenden richteten hierbei an ihr Gefolge eine Ansprache, Karl in romanischer, Ludwig in deutscher Sprache, in der sie ihre eigenen Leute von jedem Gehorsam entbanden, falls sie dem andern den Treueid brechen sollten. Die Sonde-rung der Nationen trat hier zum ersten Male in der Verschiedenheit der Sprachen hervor.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer