Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 58

1908 - Leipzig : Deichert
58 Iii. Die deutsche Kaiserzeit 9191254. Burgund/) mit ihm (1007) einen Erbvertrag schlo, demzufolge nach seinem Tode das Land an Heinrich fallen sollte. Wenn auch wegen der Abneigung der burgundischen Groen gegen diese Bestimmung der schwache König das Abkommen spter bald widerrief, bald wieder be-(ttigte, so wurde es doch fr die Folgezeit eine Handhabe, um das wichtige Land mit Deutschland zu vereinigen. 6. Heinrich Ii. und die Kirche. Heinrich Ii. war ein aufrichtig frommer Mann, der die religisen Gebote der Kirche auf das ge-wissenhafteste befolgte. Aber er war weit davon entfernt, sich zu einem gefgigen Werkzeuge in der Hand der Priester zu machen. Er stellte sich die Aufgabe, die groe Roheit und Verwilderung, die allent-halben eingerissen war, mit Hilfe der Kirche zu bekmpfen. Wo er daher die Glieder der Kirche wegen der Verweltlichung ihres Sinnes fr diese Aufgabe ungeeignet fand, da zauderte er nicht, sie abzusetzen und auch fnst mit Strafen gegen sie vorzugehen. 7. Die Clmacenser. In diesem Streben nach grerer Zucht und Sittlichkeit bei Weltgeistlichen und in Klstern wurde er durch eine Bewegung untersttzt, die von dem franzsischen Kloster Clnny ausging. Dieses war im Jahre 910 einige Meilen westlich der Saone gegrndet und unmittelbar unter die Aufsicht des Papstes gestellt worden. Seine Mnche fhrten die alte Regel des heiligen Benediktas fr das Klosterleben mit aller Strenge durch, und bald wurde es so zahlreich besucht, da von ihm aus viele neue Klster in Frankreich, Deutschland und Italien gegrndet wurden, deren Insassen die Ideen des Mutterklosters vertraten. Diese Clnniacenser verlangten von den Mnchen und von den Weltgeistlichen ein Leben in reiner Frmmtg-keit, insbesondere die strenge Befolgung aller kirchlichen Gebote und das Fernbleiben von allen weltlichen Hndeln und Bestrebungen. Sie eiferten gegen die Verheiratung der Priester, die bis dahin zwar selten war, aber doch noch hier und da stattfand; ste bekmpften die Erwerbung geistlicher mter durch Geld, die sie als Simonie**) bezeichneten, und sie hatten das Streben, den Papst zum obersten Machthaber ut allen kirchlichen Angelegenheiten zu erheben, eine Stellung, dte diesem bisher noch keineswegs von allen hheren Geistlichen zugesprochen wurde. Die Betonung ernster Frmmigkeit entsprach dem Sinne des Kaisers Heinrich, und die Unterwerfung aller Geistlichen unter den Papst war ihm fr seine politischen Plne willkommen. Denn hnlich wie Otto I. suchte auch er in den geistlichen Fürsten vornehmlich seine Sttze; sie waren ihm aber um so gefgigere Werkzeuge, wenn ste tn dem Papste ihr geistliches Oberhaupt sahen, der sie dann zum Ge- *) Das Arelatische (S. 40) und das Hochburgundische Reich (S. 42) waren 933 zu einem Gesamtreiche Burgund oder Knigreich Arelat Bereinigt worden. **) Vgl. Apostelgeschichte 8, 1820.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer