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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 68

1908 - Leipzig : Deichert
68 Iii. Die deutsche Kaiserzeit 9191254. Papst Gregor den Bann aus der König Heinrich und alle, die an den Beschlssen der Wormser Synode teilgenommen hatten. Der König glaubte anfangs, dem unbesorgt trotzen zu drfen, aber bald sah er sich getuscht. Die Geistlichen fgten sich dem Papste, und die Herzge benutzten den Vorfall, um sich des Knigs, der ihnen lngst unbequem geworden war, zu entledigen. Eine Sttze fand Heinrich nur in den Stdten und den niederen Lehnsmannen, doch diese Hilfe reichte gegen-ber der Macht der Fürsten nicht aus. Im Oktober 1076 kamen die oberdeutschen Herzge und Bischfe zu Tribur (knigliche Pfalz rechts vom Rhein in Hessen) zusammen und verlangten von dem Könige, da er binnen Jahresfrist seine Los-sprechung vom Banne bewirke, widrigenfalls sie einen Nachfolger whlen wrden. 8. Canossa. Heinrich sah ein, da er sich fgen msse. Zur Winterszeit machte er die Reise der die Alpen,*) um in Rom von dem Papste Verzeihung zu erflehen. Dieser befand sich schon in der Lombardei, um nach Deutschland zu kommen, wo er zwischen Fürsten und König Schiedsrichter sein wollte. Da Gregor nicht wute, ob nicht Heinrich vielleicht eine Kriegsmacht mit sich fhre, so flchtete er nach Canossa, dem starken Schlosse der ihm treu ergebenen Markgrfin Mathilde (am Nordfue des Apennins). Es war ihm nicht lieb, da Heinrich hier 1077 als Ber vor ihm erschien und um Absolution bat. Denn als oberster Priester konnte er diese dem Reuigen nicht versagen; damit aber brachte er ihn wieder auf den Thron, von dem er ihn so gern entfernt htte. Nachdem er ihn zwei Tage bei Winterklte mit Bischfen, die gleichfalls bten, barfu im Schlohofe hatte stehen lassen, lste er ihn vom Banne. Ehe dies aber geschah, hatte Heinrich schwren mssen, da er den deutschen Fürsten Genugtuung geben und dem Schiedssprche des Papstes in den deutschen Streitigkeiten sich unterwerfen wolle. 9. Wahl eines Gegenknigs. Mit diesem Ausgange waren die deutschen Fürsten, insbesondere die Herzge keineswegs zufrieden. Sie wnschten nicht, da Heinrich vom Banne losgesprochen wrde, hielten deshalb die gemachte Zusage nicht und whlten den Herzog Rudolf von Schwaben zum Gegenknig. Allein Heinrichs Lage war jetzt um vieles gebessert. Unwille gegen die wortbrchigen Fürsten regte sich berall. Die Städte, die niedere Geistlichkeit und der niedere Adel fielen dem Könige zu. Freilich erlitt in dem nun folgenden Brgerkriege Heinrich stets Niederlagen von feinen Gegnern, aber in dem letzten Kampfe 1080 an der weien Elster (nicht weit von *) der den Moni Cenis, da die Wege durch Sddeutschland ihm versperrt waren.
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