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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 77

1908 - Leipzig : Deichert
c. Die hohenstauf. Kaiser 11381254. 2. Friedrich I. Barbarossa 11521190. 77 Hilfe zu haben, vershnte sich der Papst mit dem Normannenknige und belehnte ihn mit Sizilien und Italien. Hierdurch aber verletzte er Rechte, die der deutsche König fr sich in Anspruch nahm. 4. Der zweite Zug nach Italien. Nach dem Abzge des Kaisers hatte Mailand sich wieder gegen ihn erhoben, diejenigen Städte, die ihm treu waren, unterworfen und mit den andern einen Bund gegen den Herrscher geschlossen. 1158 erschien daher Friedrich vor der Stadt, die sich nach kurzer Belagerung ihm unterwarf. Auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza hielt er dann einen Reichs-tag ab, auf dem die kaiserlichen Rechte festgestellt werden sollten. Eine Vereinigung von Rechtsgelehrten der berhmten Universitt Bologna und von Abgeordneten der Städte erledigte diese Aufgabe, indem sie dem Kaiser alle Hoheitsrechte der alten rmischen Kaiser zusprach, und dieses Gutachten wurde von dem Reichstage besttigt. Zu diesen Hoheitsrechten oder Regalien" gehrte insbesondere auch die Befugnis, den obersten Beamten in den Stdten, den Podesta," oder Brgermeister, einzusetzen, *) der dann natrlich auch die Weisungen des Herrschers auszufhren hatte. Die Vertreter der lombardischen Städte hatten auf dem ronkalischen Reichstage jenem Beschlsse bei-gestimmt, weil sie meinten, da natrlich das ihnen verbleiben werde, was sie im Laufe der Zeit rechtlich erworben hatten. Der Kaiser wollte aber alle diejenigen Rechte fr angemat ansehen und demnach einziehen, bei denen nicht die Art der Erwerbung genau nachgewiesen werden knnte, insbesondere meinte er, da diejenigen Stadtgemeinden, die sich wie Mailand ihm widersetzt hatten, alle Rechte verloren htten. Als nun der Kaiser zur Ausbung seiner Rechte Beamte (Podesta) einsetzte, fanden diese in einer Anzahl von Stdten Widerstand. Ins-besondere trotzte Mailand im Vertrauen auf die Strke seiner Mauern und seine zahlreiche, waffengebte Mannschaft. Nach zweijhriger Be-lagerung mute die Stadt sich im Jahre 1162 auf Gnade und Un-gnade ergeben. **) Der Bevlkerung wurde befohlen, binnen 8 Tagen die Stadt zu verlaffen und sich in vier nach den Himmelsgegenden zer-streuten offenen Stdten anzusiedeln; dann wurde der blhende Ort den Brgern der mit Mailand verfeindeten Städte zur Plnderung bergeben. Die Lombardei fgte sich jetzt dem Willen des gewaltigen *) Andere Regalien waren z. B. Herzogtmer und Grafschaften auszuteilen, auf Heerstraen und Flssen und in Hfen Abgaben zu erheben, die Gerichtsbarkeit, Erhebung von Grund- und Kopfsteuer, der Zehnte vom Ertrage der Salinen und des Bergbaus, die Mnzprgung usw. **) Am 4. Mrz 1162 erschien in langen Reihen der Kriegerstand vor dem thronenden Kaiser und legte ihm seine Waffen und Fahnen zu Fen; mit Stricken um den Hals, baifu, Kruzifixe in den Hnden lag am 6. Mrz die groe Masse des Volkes vor dem Kaiser knieend auf den Fen.
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