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1. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 263

1851 - Heidelberg : Winter
Kap. 33. Befestigung d. Habsburg. Macht in Italien. (Friede zu Cambray.) 2tzz Feldberren bald möglich, siegreich in Italien vorzudringen, bis die außer Berechnung gelegene E r stü r m u n g u n d P l ü n d e r u n g R o m's durch den Ungestüm der Söldner dem Kaiser das Uebergewicht über alle seine Gegner gab und den Papst zur Nachgiebigkeit stimmte. Im Anfang des Kriegs nämlich war Venedig unthätig, und der Papst wurde durch eine kaiserliche Schaar, die in Rom eindrang, gezwungen, von der Liga ab- zutretcn. Dennoch hätte der Kaiser in dem ruinirtcn Lande nichts ausrichten können, wenn ihm nicht der alte Georg von Frundsbcrg,dcr unterdessen den Bauern- krieg mit hatte beenden helfen, mit 12,000 deutschen Landsknechten, die er aus eigenen Mitteln geworben, aus Deutschland zu Hülfe gekommen wäre. Fr und s- bcrg zog siegreich über den Po an die Trebia, wo sich der kaiserliche Feldherr Bourbon und sein zuchtloses und beutegieriges Heer mit ihm vereinigte, worauf dann beide langsam, unter vielen Meutereien ihrer Söldner, die nicht bezahlt werden konnten, gegen Rom zogen, durch dessen Einnahme sich diese Söldner schad- los halten wollten. — Eben hatte der alte Frundsberg seinen Landsknechten wegen ihres ordnungswidrigen Benehmens eine Strafrede gehalten, als er, vom Schlage gerührt, umsank und zurückgebracht werden mußte. Weder Lan- noy's Vermittlung, noch des Papstes Anerbietungen konnten nun den ungestümmcn Haufen deutscher, spanischer und italienischer Truppen von Rom zurückhalten. Da der Papst in der Hoffnung auf Entsatz die von Bourbon geforderten Abfindungsgcldcr verweigerte, so schritt dieser zum Sturm auf die Stadt. Die deutschen Landsknechte erstiegen zuerst die Mauer und erleichterten den Spaniern die Nachfolge. Da siel Bourbon, der an der Spitze der Spanier stand, von einer Büchsenkugel getroffen. Nichts desto weniger wurde die Stadt gewonnen, der Papst in der Engelsburg eingcschlosscn und Rom Monate lang geplündert und bestialisch behandelt. Endlich sah sich Papst Clemens genöthigt, mit den Hauptleutcn des Heeres einen Vertrag zu schließen, nach welchem er 400,000 Du- caten zahlen sollte. (2.) Obgleich dieses Alles ohne Vorwissen des Kaisers geschehen war, so konnte er es doch nicht ändern, gewährte aber dem Papste in einem neuen Vertrage einige Erleichterungen. Allein, von Frankreich bestimmt, trat Clemens bald wieder der Liga bei, und Franz versuchte es nun, dem Kaiser Neapel zu entreißen. Doch verheerende Seuchen im fran- zösischen Belagerungsheer und Abschneidung der Zufuhr auf der See- feite zwangen das französische Heer zum Abzüge, auf welchem es sodann durch eiue völlige Niederlage vernichtet wurde. Nun mußte sich Franz 1329 zum Frieden zu Cambray (Kammerich) bequemen, in welchem Burgund zwar bei Frankreich, aber das Herzogthum Mailand beim deutschen Reiche, somit also das Uebergewicht in Italien auf Seite des h abs bu r g isch'en Hauses blieb. Mit dem Papste schloß der Kaiser einen eigenen Friedensvertrag, worin er Neapel als Lehen erhielt, dagegen dem Papste die Her-
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