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1. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 279

1851 - Heidelberg : Winter
Kap. 34. Verbreitung der Reformation. (Zug gegen Frankreich.) 279 wieder aufzuheben. Zu dieser Aufhebung mußte sich auch der alte Erzbischofs von Köln verstehen, der aus innerer Über- zeugung die evangelische Lehre angenommen hatte. Um nun den Krieg mit Frankreich nachdrücklich führen zu können, zumal England schlechte Hülfe leistete, sprach der Kaiser auf dem Reichstagepzu Speyer 1544 die Hülfe des Reichs au und erhielt dabei auch — gegen Vertröstung aus ein allgemeines freies Concilium, gegen stillschweigendes Zugeständniß der von der Hierarchie getrennten Landeskirchen und gegen Gewährung völligerrechtsgleichhei't vor dcm Kammer- gericht — die Beihülfe der kriegsmächtigen schmalkaldischeu Stände, die sie um so lieber gewährten, weil König Franz die Protestanten in seinem Lande zu verfolgen fortfuhr und sich als der „allerchristlichste" König zu allgemeiner Schmach mit dem Erzfeind der Christenheit, dem Türken, verbunden hatte. Nach den bemessensten Vorbereitungen begann der Kaiser an der Spitze eines fast ganz deutschen Heeres den vierten Krieg mit Franz durch Eroberung mehrerer französischer Festungen, wendete sich dann gegen Chalons und gieng plötzlich die Marne abwärts geradezu auf Paris los. Schon war er zusoissons, als sich, über diese Kühnheit erschreckt, der französische König beeilte, , 15m den Frieden zu Crespy einzugehen, in welchem Franz auf Italien, Karl auf Burgund verzichtete, und beide sich gegen die Türken verbanden. (8.) dieser Friede mit Frankreich machte es nun dem Kaiser leichter, seinen Bemühungen für die Einigung Deutschlands mehr Nachdruck zu geben. Aber, ob er gleich mit einer ansehnlichen Kriegsmacht in Deutschland stand; — obgleich die beiden Häupter und manche andere Mitglieder des schmalkaldischeu Bundes unter sich uneinig waren: so behandelte der Kaiser doch sämmtliche Protestanten mit der größten Rücksicht, stets in der Hoffnung, sic würden sich dem Concilium fügen, welches der Papst Paul Hl nun mit dem Vorhaben ausschrieb, sich dabei den leitenden Einfluß nicht entwinden oder auch nur schmälern zu lassen. Paul bezeichncte, wiewohl ungern, Trient (das noch als reichsangehörig gelten konnte) zum Versammlungsort. Weil aber an die Protestanten keine Einladung oder Ankündigung ergieng und ihnen der Papst dabei als Richter erschien, so glaubten sie, ein solches Coucil (zumal es anfangs nur mit ausländischen Theologen besetzt war) nicht als ein freies ansehen
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