1826 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Seel, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Sagen d e r Urzeit.
a) D i e U r b o j e r.
Frg. L) Was leuchtet aus der fernsten Ver-
gangenheit von dem Ursprünge und den Schicksa-
len der Bojer glaubwürdig hervor?
Antw. Sechshundert Jahre vor Christi Geburt, zur
Zeit, alü Tarquinius Priscus fünfter römischer König
war, lebte im Lande der Gallier oder Kelten (Celten),
dem heutigen Frankreich, ein mächtiger König, sein Na-
me war Ambigat, sein Volk morgenländischer Ab-
kunft, trennte sich in viele Stämme und wurde so zahl»
reich, daß e6 daö Land nicht mehr fassen konnte; er gebot
den Söhnen seiner Schwester, Bellowes und Sigo-
wes, mir jenen Horden ftrd. und ostwärts, nach dem
Fluge der Vögel, auszuwandern, welche in Bays de
Buch, vom heutigen Bourdeau abwärts, wohnten, und
den Namen Waidbewohner (Bojier) hatten. Bel-
lowes zog über die mit Schnee und Eis bedeckten Al«
pen nach Italien, in das glückliche Land, wo der
Feigen, und Oeibaum blüht Sigowes ging über den
Rbein' durchwanderte den großen herzynischen Wald, und
ließ sich in dem Lande nieder, daö wir dermalen Böh-
men nennen, von der allen Heimath der Bojer (Bojo-
hemurr), Böheim).
Frg. u) Welches Schicksal hatten die nach
Italien gewanderten Bojen?
Antw. Mit Spießen und Keulen überwältigten die
tapfer» Schaarcn die Bewohner der Alpen, und drangen
in die Fluren des fruchircichen Po'ö vor, bezwangen
die Umbrier und Tusker, uralte Völker Italiens, sam-
mellen aus ihren Eroberungen durch Beute kostbare Waf-
fen, goldene Geschmeide, erbauten herrliche Städte, und
zweimal zitterte selbst Rom, die stolze alte Weltstadt,
vor dem wilden Muth dieser boischen Helden, von de-
nen keiner den Tod scheute, bis, nach vrcrhundertjähri»
gern Kampfe, Scipio, der berühmte Konsul Roms
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