1826 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Seel, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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unbekannt. Sein zweiter Sohn Gundoald, -er als
longobardischer Herzog zu Aste, die Gefilde Italiens vor.
zog, fiel 611 durch einen meuchelmörderischen Pfcilschuß,
Theodolinde aber, welche sich nach dem Hinlritt ihres
ersten Gemahls, Autharis, an dessen Nachfolger Agi-
lulf vermahlte, ging im Jahre 625 mit Tod ab; — und
so nahm, nach Garibalds Tod, vorzüglich auf Betrieb
des fränkischen Hofes, der Agilolfinge Tassilo, Gart-
balds nächster Verwandter, den Thron der Bojcr ein.
Tassilo I.
Von 595 — 609.
F rg. 25) Wie kam Tassilo I. zur Regie-
rung Bojoaricns, und welche Begebenheiten zeich-
nete die Geschichte von ihm auf?
Antw. Die Franken mengten sich in alle Verhältnisse
listig ein, die bei den Baiern ihren Einfluß vermehren
konnten. König Childebert brachte es bei der neuen
Königswahl der Bojoariern dahin, daß die baie-
rische Nation nicht Gundoald, den Sohn Garibalds,
sondern Tassilo l., einen nahen Verwandten ihres er-
sten Königs entsetzte, den Childebert, nach der Behaup.
tung fränkischer Mönche, welche die Jahrbücher dortiger
Zeit parleivoll abfaßten, die sehr zweifelhafte Bestätigung
als Herzog von Bojoarien ertheilt haben soll. — Diesel,
den fränkischen Chronographen gedenken auch der Kriege
Tassilos, als die wilden Slaven mit räuberischer
Hand abwechselnd Italien und Thüringen verheerten.
Die Longobarden wählten feigen Vertrag mit ihnen; T a s.
si lo aber das Schwerdt. Er ging durch das Pusterthal,
drang gegen Kärnten vor, schlug die Slaven, ließ eine
große Menge derselben niedermachen, besetzte windisch
Manen im Pusterthal und kam mit einer großen Beute
zurück Sein zweiter Feldzug im folgenden Jahre gegen
dieselben Slaven, mit denen sich mittlerweile die Ava«
reu vereinigt hatten, war nicht minder siegreich, doch
wurden zweitausend der Seinigen in einem unglücklichen
Gefechte erschlagen. Der Kampf der Baiern gegen die
Seel, Lehrbuch der Vatrrlandsgeschichte. 3