1826 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Seel, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
44
o
Frg. 35) Auö welchen Gründen, wie und wann
theilte Theodo Ii. Bojoarien unter seine Söhne,
welche unglücklichen Folgen hatte diese Theilung;
und wie regierte Herzog Hugibert?
> Antw. Theodo n. hatre drei Söhne:
T h e o d o b e r t,
Grimoald und
T h e o d o a l d.
Diese drei Prinzen zeigten sich zu Regierungsgeschaften
sehr fähig' und eine große Neigung zu denselben. Theo,
d o li- gab ihnen als Greis bei zunehmendem hoben Alter
wahrscheinlich schon früher Theil an den Geschäften des
Reiches; und er glaubte die Wohlfahrt, den Nutzen des
Landes, die sittliche, christliche und ökonomische Cultur
seines Volkes wesentlich zu fördern, wenn er die Regie,
rung mit seinen Söhnen theilen würde. — Aus sol-
chen Gründen nahm er 702 eine Theilung des baiemchen
Staates vor; obgleich selbe nur nutznießlich sein, und der
Antheil einer abgehenden Linie wieder an den Ge.
ineinftaat zurückfallen sollte; so wurde dadurch doch ein
unberechenbar nachtheiliges Hof. und Staatsprinzip für
die Zukunft aufgestellt.
Theodobert, der älteste Prinz, erhielt einen Theil
von Oberbaiern, nebst dem südlichen Gebirgölande; Bo-
tzen wurde seine Residenzstadt.
Grimoald, der zweitgeborne, bekam den Südgau,
und hielt in der Burg Frei sing Hof, wo er mit fürst-
licher Milde ein Kloster stiftete und am Hügel Tetmons
eine Kirche baute, die der Grundstein der Abtei We i-
henstephan wurde.
Theodobald, dem jüngsten Sohn, (welcher spater
auch das sogenannte Nordgäu eroberte) fiel der Distrikt
vom östlichen Baiern (nachher Oesterreich) zu; —
Passau wurde sein Hauptsitz.
Theodo, der Vater, behielt Unterbaiern, und Re-
gensburg zur Residenz.
Wohlgemeint, aber kurzsichtig und ohne Staatöklugheit
war diese erste Theilung Baiernsl — Die trauri-
gen Folgen, welche sie nach sich zog, beweisen fest genug,