1826 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Seel, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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der den bevollmächtigten Gesandten Les Papstes mit Pracht
und Ehrfurcht empfing. — Bonifacius bestritt vorerst
die in Baiern verbreiteten Irrlehren; dann endlich gc-
lobte er, anr Grabe des heiligen Petrus, dem rö.
wischen Stuhle mit Leib und Seele, im Thun und Las.
fen< in Lehren und Anstalten, unverbrüchlich treu zu blei-
den. Nur römische Kirchensatzung galt ihm daher hei-
lig. — Bonifacius erwarb sich um Baiern das un.
sterbliche Verdienst der Gründung einer guten Kirchcn-
zucht. Es waren zwar mehrere Bischöfe in Baiern, doch
nur den einzigen Vivilo oder W iw ilo, der wegen
den Raubzügen der Avaren von Lorch nach Passau
zog, fand Bonifaz rechtgläubig und von Rom gesetz-
mäßig ordinirl. Nach der vom Papst erhaltenen Voll-
macht und mit Bewilligung des Herzogs Odilo theilte
nun Bonifaz Baiern in bestimmte Kirchensprengel ein,
und setzte über jeden derselben einen eigenen ordentlichen
Bischof. Die Irrlehrer und falschen Hirten, welche,
meist von der manichäischen Sekte, im Widerspruch
mit dem Glauben der Kirche die Gottheit des Erlösers
zu läugnen wagten, und gegen die schändlichsten Sünden
in ihrem falschen Wahn gleichgiltig waren, verklagte Bo.
uifaz beim obersten Hirten der Kirche, Worte und Werke
dieser Ketzer wurden verdammt, und alle Bischöfe und
Priester, deren kanonische Ordination nicht erwiesen, oder
deren Lehren und Lebenswandel mit den Vorschriften der
römischen Kirche nicht übereinstimmend war, wurden
des Landes verwiesen. — Baiern ward in die vier Bis-
thümer: i) Regens bürg, 2) Salzburg, Z)Frci-
sing und 4) Passau abgetheilk; jedem dieser Sprengel
wurde ein von Bonifaz geweihter Bischof vorgefctzk,
für Regensburg wurde Gobinbold, — für Freifing
Erembrecht, ein Bruder des heiligen Corbinianus, —
für Salzburg Johannes — und für Passau Vivilo
kanonisch ordinirt. - Die ganze Priesterschaft wurde den
Bischöfen des Landes untergeordnet, dem Klerus die Ehe
entzogen, um der Kirche ein ungetheilteö Herz zu brin-
gen, und' noch andere zweckmäßige Gesetze der Kirchcn-
zucht gegeben. Sämmtltche Verhandlungen geschahen zu
Regensburg am Hofe des Herzogs Odilo, mit seinem,
der Bischöfe und Priester, wie der Großen des Landes