1826 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Seel, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Scheyernin ein Kloster verwandelte, erbaute er das Schloß
Wittels dach, von dem die allen Schyren den Na-
men annahmen, und die Stammvater wurden von der tn
unserm Vaterlande noch glorreich herrschenden Dyna-
stie. — Da6 Pfalzgrafenamt in Baiern dauerte
bis zum Jahre 1249, wo es erlosch, weil die Herzoge
wieder selbstständig geworden, und keine kaiserlichen
Kammergüter mehr in Baiern vorhanden waren.
Frg. 83) a. Wie und wann wurde das Bis-
thurn Bamberg gestiftet?
Antw. Kaiser Heinrich der Heilige beschloß aus
den Gütern der nordbaiertschen Markgrasschaft Ba-
benberg (Bamberg) ein eigenes Bisthum zu stiften;
obgleich er diese Besitzungen schon früher, alö er noch
Herzog in Baiern war, seiner Gemahlin» Kunigunda
als Witthnm bestimmt hakte. Heinrich V. von Luxem-
burg damals Herzog von Baiern, der 1004 vom deutschen
Könige zuerst statt mit dem Scepter mit einem Speer-
fähnlein belehnt wurde, alö Zeichen, daß er als Herzog
zu Baiern seinem Könige treu im Heere folgen müsse,
machte den Kaiser Heinrich in seinem frommen Vorhaben
wenig Hinderniß, desto mehr widerstrebte die Fàrstenmacht
der Bischöfe von Würzburg und Eichstädt mit stolzer
Größe; sie wollten nicht, daß der Kaiser, zu ihrem
Nachtheil, seinem Namen in der christlichen Kirche ein
erhabenes Gedächtniß gründe; denn ihre Kirchensprenget
wurden durch die Errichtung dieses neu beantragten Bis-
thums wesentlich beeinträchtigt. Keiner dieser beiden Bi-
schöfe wollte etwas einbüßen. Kaiser Heinrich der
Heilige versammelte 1006 die Bischöfe des ganzen Rei-
ches zu Frankfurt am Main. Hier flehte der Kaiser fuß.
fällig und mit Thränen vor der Versammlung für Ge-
währung seines Wunsches, alle Anwesenden setzte diese
christliche Demuth deö Reichs. Oberhauptes in Verlegen-
heit, sie gaben ihre Zustimmung zur Gründung des neuen
Bislhums! — Bischof Heinrich von Würz bürg
wurde durch reiche Entschädigung vom Kaiser gewonnen,
doch Megingoz der Bischof von Eichstädt, ein qebor-
ner Graf von Lechögemünd, blieb unbeweglich bis an fei-
nes Lebens Ende. Eine päpstliche Bulle bestätigte die
Seel, Lehrbuch der Vaterlandsgeschichte. 7