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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 126

1826 - Kempten : Dannheimer
126 o ff tu Gestützt auf seine kriegerischen Verdienste bat er um Kunigunda, des Kaiser Philipps Tochter, für welche . er zärtliche Zuneigung fühlte. Philipp sagte die Hand seiner Tochter dem tapfer» Otto in einer Zeit zu, wo er das furchtbare Schwerdt des kühnen Wittelsbacher sehr nöthig hatte, spater aber nabm er sein gegebenes Kaiser- wort wieder zurück. Kunigunda wurde die Gemah- linn deö Böhmen.königs Wenzeslaw. Otto sah nun, daß Philipp ihn, ohne Lohn, blos benützen wollte. Als Otto deö Kaisers Tochtermann nicht mehr werden konnte, siel seine Wahl auf die Tochter des Pohlen. Königs Hein- rich, einem Anverwandten Philipps Er bat den Kaiser um ein Empfehlungsschreiben an König Heinrich. Philipp stellte solches aus. Durch Zufall brach auf der Steife das Sigel des Briefes, und Otto fand dessen In- halt nicht nur sehr verläumderisch, sondern darin sogar die Warnung, die polnische Königstochter ihm nicht zu geben. Ueber solchen lügenvollen Kunstgriff empörte stch Ot- tos Herz, er schwur Philipps Tod und eilte, mit sechs seiner Dienstmannen, zurück nach Bamberg an des Kai- sers Hoflager. Unbewaffnet kam er am 2t. Juni, de» Sonnabend vor Johannis, vor die Pfalz und ward ein- gelassen. Im Vorsaal des Kaisers standen Ottos Ver- traute, Eckbert Bischof zu Bamberg und dessen Bruder Heinrich von Andex, hier nahm Ono der Leibwache das Schwerdt ab> entblößte es, und trat in Philipps Gemach, der da mit seinem Kanzler, dem Bischof von Speier und Heinrich von Waldburg dem Truchseß am Brettspiel saß; er hatte stch diesen Tag eine Ader schlagen lassen, ihm war aus Ahndung des Bösen nicht wohl. Otto schwang das entblößte Schwerdt in den Lüften herum, Philipp verwies ihm solche Gaukelfechterei, zu welcher hier nicht Ort noch Zeit sei. — „Wohl Ort und Zeit, Euer» Meineid zu rächen" schrie Otto, um den stch Him- mel und Erde bewegten, stürzte wüthend gegen den Kai- ser, und schlug demselben das Schwerdt tief in den Hals, daß die Pulsader zerschnitten sprang. Mit Entsetzen ver- barg stch der Kanzler; dem Truchseß von Waldburg, wel- cher der Thür zueilte, um der Wache zu rufen, versetzte der Pfalzgraf einen Schwerdtstreich in den Backen,
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