1826 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Seel, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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sen-er Thiere; die Städte voller Brandstätten, die meisten
Klöster gänzlich erarmt. Bettler, Landstreicher und Räu.
der, die sich aus den entlassenen Soldaten aller Heere
bildeten, strichen verzwelstungsvoll durchs Land; selbst
Münchens Wohlstand war unlergegangen, die Schulden
des Staates waren zu einer damals furchtbaren Größe
angeschwollen, l'340,000 fi. übernahm davon die Land-
schaft am Landtage 1669.
Fr'g. 153) Wie waren Maximilians letzte
Lebenslage, — wann starb er, — und welche Kinder
erhielt er aus seiner zweiten Ehe?
Antw. Don allen Helden, Fürsten und Königen, die
beim Beginn deö dreißigjährigen Krieges stritten, lebte
beim Ausgang desselben nur noch Maximilian; ohne
der Stärke seines Geistes und Willens- würde der alte
Glaube der allgemeinen Kirche von Deutsch,
land gewichen und das Haus Habsburg zerkrüm.
wert worden sein, sein Bestreben in den letzten Tagen seines
unter schweren Sorgen verstrichenen Lebens war, seine
herben Erfahrungen fruchtbar für seinen Sohn zu ma.
chen; er schrieb ihm mit eigener Hand die denkwürdigsten
Lehren für Fürsten nieder, und sah gottergeben das Ziel
feiner Tage nahen. Noch einmal besuchte der acht und
slebenzigjährige Chursürft Ingolstadt, das immer un.
bestegt den Feinden Baierns trotzte, wo er die schönsten
Stunden seiner Jugend genoß. In wehmulhövoller Erin.
uerung betrachtete er die festen Wälle dieser guten "Stadt,
erlitt aber dabei eine Erkältung, die nach einem ftchg.
tägigen Erkranken ihm den Tod brachte. Sanft und Lebens
müde gab er am 27 Sept 1651 seinen Geist auf. Sein
Madensack, wie er in seinem Befehl eigenhändig schrieb,
solle, ohne Gepränge, zu München in der Kirche der Je.
suiten neben der Asche seiner Eltern und seiner ersten Ge-
mahlinn beigesetzt werden, was auch treu befolgt wurde. —
Marimtlian erhielt aus seiner zweiten Ebe mit Ma.
ria Anna, der Tochter K. Ferdinand ll. zwei Prin.
reu: ,) Ferdinand Maria (1636 qeb.) und 2) Max
Philipp, welcher letztere sich 1668 mit Maurltia
Febronia de la Tour, einer Tochter Friedrichs Mo.