1826 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Seel, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Hof in diesem Frieden jenen bedeutenden Tbeil von
Baiern, als Entschädigung an, welchen die Salzach,
Tnrol und Inn umgeben, und einen weitern in der
Oberpfalz zur Sicherung der Grenzen Böhmens und
Oesterreichs, auch solle, nach österreichischem Anträge,
Baiern für ferne in der Rheinpfalz an Frankreich er.
' littcnen Verluste nur in Geld, keineswegs mit
Land entschädigt werden, nebst noch andern, Baiern
höchst nachtheiligcn geheimen Bedingungen! — Demun-
geachtet beschloß Carl Theodor 1798, sein Heer auf
30,000 Mann zu vermehren, und sich mit dieser Streit,
kraft an Oesterreich und Rußland anzuschließen. — Kum-
mervoll sah Baiern auf seinen Fürsten, der in seinem
Thun und Wollen gegen das Volk immer in undurch.
dringliches Dunkel gehüllt war.
Frg. 17 5) Wodurch sorgte Carl Theodor
für des Landes bessern Anbau und Gewerbe?
Antw. Für die Cultur des Bodens und Verbesse-
rung der Gewerbe traf Carl Theodor landesvaterliche
Fürsorge, er that viel, den Fleiß des Landmanns zu er.
muntern, verhieß zehnjährige Freiheit von Abgaben und
Zehnten beim Aufbruch öder Gründe, verwandelte für seine
landgerichtischen Unterthanen die lästige Grundbarkeit
und die Uebcrbleibsel des Leibeigenthums in gefreites Erb.
recht, die Plage der Frohnen in Geldabgaben, also, daß
die Güter der Bauern, frei vom lähmenden Zwang, statt
desselben bestimmten Zins entrichteten; er leitete bessere
Bewirthschaftung der Forste ein; mahnte an die Erträg.
lichkeit der Bienenzucht, erklärte den Anbau der Brach,
felder schon 1793 zehcntfrei, befahl Pflanzungen von
Bäumen längs den Hochstraßen und gründete in Baiern
den Maulbeerbaum zur Pflege des Scidenwurms. Er ebnete
bei Dachau und Eurasburg die Berge, bahnte bei
Abbach Straßen durch Felsen und legte das große Do.
naumoos zwischen Neuburg, Pöttmes und Schro.
den hausen, in einem Umfang von zwanzig Stunden mög.
lichst trocken, so daß sich an vielen Stellen dieser auögebrei«
tete Sumpf in Garten, Wiesen^und Aecker verwandelte,
auch das sch wart ach er Moos zwischen Weilßeim und