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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen
1826 -
Kempten
: Dannheimer
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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen 
- S. 281
1826 -
Kempten
: Dannheimer
europäische Welt nahte sich jetzt einem neuen Wende,
punkt! — Die erzwungenen Bande Oesterreichs und
Vreußens mit Frankreich lößten sich auf. Letzteres
schloß sich mit seelenerhebcndem Beispiel zuerst an Ruß.
land an, und verwandelte sich von einem scheinbaren Freund
in einen offenen Feind Frankreichs. Kühn und mit ver.
jüngter Kraft bot Napoleon der neuen Coaliiion der
Preußen mit Rußland und England die Stirne. Mit
einer wohlgerüsteten Armee von 120,000 Mann zog er
noch einmal über den Rhein, der Elbe zu, und behauptete
in den Ebenen von Lützen am 2. Mai 181z das Schlacht,
feld; auch bei Bautzen und Wurschen wichen die
Verbündeten am 20. und 21. Mai der Ueberlegenheit
Frankreichs. Napoleon beantragte einen allgemeinen
Friedenskongreß in Prag; am 1. Juni ward Waffen,
ftiüstand; über den Frieden konnte mau sich aber nicht
ausgleichcn. Kaiser Franz U.,«dessen billige Vermitt-
lungsvorschläge von Frankreich nicht angenommen wur-
den, sah sich dadurch aufgefordert, am 9. August idiz
seinem Schwiegersohn Napoleon den Krieg zu er-
klären. Von nun an gelangen Napoleon seine An-
strengungen gegen den gemeinsamen Feind nicht
mehr. — In dieser Lage schloß sich Baiern mit kluger
Voraussicht im Rieder Vertrag mit Oesterreich (8.
Oet. 1813) an die stark Verbündeten an, erklärte dadurch
zuerst den Rheinbund als aufgelößt, trennte die Sireitkraft
Frankreichs von Italien und wendete den schon drohenden
Kriegsschauplatz von sich ab. Da befreite sich endlich
Deutschland, in der großen Völkerschlacht bei Leipzig
am ewig denkwürdigen achtzehnten Ockober Eintausend
achthundert und dreizehn, ruhmvoll von Frankreichs Ue,
bermacht; rasch eilt, bei der ersten Kunde des Unfalls
der Franzosen, Wrede, der heldenmüthige Heer-
führer der Baiern, mit 4o,ooo schlagfertigen Trup-
pen vom Inn dem untern Main zu, und versucht, in de»
blutigen Schlacht-Tagen bei H a na u, vom 29. bis Z). O c-
tob er 1813, Napoleons letzte Heeresmacht auf deut.
schem Boden zu stürzen; Hanau fallt am 1. Nov. durch
<2kurm und unter dem Kriegslärm bgierifcher und öster-
reichlicher Waffe«/ erreicht der flieh ende Kaiser glüch-