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1. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 300

1826 - Kempten : Dannheimer
360 atizmiehmtti / welche als Urbewohner immer die Mehrheit des Volkes bildeten. — Die Hof., Gerichts, und Reli- gionssprache im neuen Bojoarien war die lateinische, zum Theil auch die griechische. Es nahmen in gegensei. liger Mischung die siegreichen Franken bekanntlich der Gallier Sprache an, wie die Bojer zum Theil jene der Germannen, dadurch wurden aber die Fran- ken so wenig Gallier, als die Bojer German- neu. Die Verschiedenheit der Sprache der Germannen und Kelten war überhaupt nicht so bedeutend. Die asia- tischen Urworte veränderten sich meist nur in verschiede- nen Mundarten und daher schmolz bald und unschwer die keltisch, bojische Sprache bei der Völkervermengung mit der germanischen in eine neue zusammen, wozu auch beitrug, daß die Familien der Fremden und Ein- heimischen durch eheliche Verbindungen sich freundlich näherten. Und also bildete sich auch allgemein im Volke Las keltische Urwort: Bojer in die durch germannische Mundart vermischte Benennung Bojoarier um, wel- che Benennung auch den Geist des wilden Odoacers mehr entsprach, als römische Volksnamen. Bojer und Bojoarier sind sohin ein und dasselbe Volk. — Wah- rend in diesem Zeitpunkte allgemeiner Auflösung des bis- herigen Völkerlebens die meisten Namen der alten Natio- uen gänzlich verschwanden, bemerkt jeder Freund des Vaterlands mit Wonnegefühl, wie die Bojer oder Bojoarier, unsere theuern, ehrwürdigen Vorältern, ihren Nationalnamen glücklich retteten, durch Ackerbau untrennbar au ihrem Boden festhielten, in Eintracht zu- sammen lebten, und ihren alten Volksgeist unter den Agilolfin gern zu neuen Heldencharen wieder ermahn- ten! — Nach dem Untergang des Römer Reiches (476) jiand das weite Land der Bojoarier unter der Herr- schaft Odoacers, Königs der Rugier, Scyren und Heruler; sein Reich umfaßte ganz Italien bis an die mitternächtliche Linie der Donau; doch die Herrschaft die- seö Barbaren. Häuptlings dauerte nicht lange, schon 13 Jahre nach deren Gründung (489) zog Theodorich, König der Oftgothen mit Zustimmung des griechischen Hofes, wider Odoacer, besiegte ihn in drei mörderi-
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